Hautstärkende Maßnahme

4. November 2021
Ysop erhellt auch das Gemüt Die Natur kann durchaus mit einem Kraftspeicher verglichen werden, der Energieressourcen bereithält. Dabei handelt es sich aber keineswegs um fossile Brennstoffe oder die Kraft des elektrischen Stroms, die bei Bedarf angezapft werden könnte. In den Pflanzen spielt sich ein anderer – oft geheimnisvoller – Prozess ab, der letztendlich uns Menschen zugutekommt. Der Ysop (Hyssopus officinalis) zählt z. B. zur großen Zahl der Heilkräuter, die nicht bloß als Gewürz eine Rolle spielen können. Darüber hinaus steckt sehr viel Gutes in diesem Lippenblütler, den schon unsere Vorfahren vor vielen Jahrhunderten zu schätzen wussten. Der Ysop enthält ätherisches Öl, Gerbstoffe, Flavonoide sowie Hyssopin. In dem Kraut sitzt sowohl eine zusammenziehende als auch eine keimwidrige Wirkung. Das kann die Haut stärken, die sicherlich für eine natürliche Pflege dankbar ist. Vor allem dann, wenn der Alterungsprozess der äußersten Körperschicht bewirkt, dass deren Spannkraft abnimmt, so ist es bestimmt klug, mit dem Ysop diesen Fortgang zu verlangsamen. Das Ganze hilft aber auch dem Gemüt, das ja im Herbst so manche erfrischende Maßnahme gerne entgegennimmt. Das Gewürzkraut Ysop stammte einst aus mediterranen Landstrichen und ist somit ein Freund der Sonne. Meiner Meinung nach partizipieren wir alle bei der Verwendung der Kräuter an ihrem Wesen und ihrem Charakter. Somit ist es vielleicht nicht das Schlechteste, in Zeiten wie diesen zum Ysop zu greifen, da es auf den Winter zugeht und das Tageslicht weiterhin abnimmt.   Baden mit Ysop  Von getrockneten und zerkleinerten blühenden Triebspitzen und Blättern des Ysops ca. 50 bis 70 g mit 2 Liter kaltem Wasser übergießen. Dann kurz aufkochen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Zum Schluss abseihen. Danach in das warme Badewasser leeren und ungefähr 20 Minuten lang in der Wanne baden. Das stärkt die Haut. Es kann auch mithelfen, ein niedergedrücktes Gemüt wieder aufzuhellen. www.kraeuterpfarrer.at Ysop (Hyssopus officinalis) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya