Rinde zum Trinken

1. Oktober 2021
Von der Eiche nehmen Sobald im Herbst die Blätter fallen, tritt sozusagen die Grundstruktur der Bäume und Sträucher zutage. Einerseits können dann feste Stämme ungehindert bestaunt werden und andererseits erscheint es dem Betrachter, als würden die Zweige und Äste der holzigen Gewächse sehnsuchtsvoll Richtung Himmel greifen. Ein vorübergehender Raureif scheint genau das noch ein stückweit zu verzaubern. Die heimischen Eichen (Quercus) zählen zu den äußerst wertvollen Bäumen unserer Heimat. Sie stellen mit ihren Früchten eine Mast zur Verfügung, die heutzutage fast nur mehr von Wildschweinen zum Anlegen eines Winterspecks ausgekostet wird. Es ist schon lange her, dass man hierfür die Hausschweine durch die Wälder trieb. Nun gut, heute geht es mir mehr darum, die Rinde der Eichen in den Vordergrund zu rücken, deren Vorteile vor allem wir Menschen entgegennehmen dürfen. Diese liegen in einem hohen Anteil an Gerbstoffen, der in der Außenschicht der Eichenzweige eingelagert ist. Bei verschiedenen Anlässen ist es möglich, damit begleitend und stärkend vorzugehen. Dabei kann es sein, dass unsere Haut bei Entzündungen und Ausschlägen eine Unterstützung braucht. Darüber hinaus tut es ebenso den mit der Verdauung in Verbindung stehenden Organen gut, wenn sie davon profitieren. Die Eichenrinde wird hierfür von etwa fingerdicken Ästen herunter geschält und in Streifenform gründlich getrocknet. Danach kann die Rindendroge noch feiner zerkleinert werden, um sie in einer handlicheren Form zur Verfügung zu haben.   Abkochung der Eichenrinde  Von getrockneter und zerkleinerter Rinde der Eichen ca. 1,5 bis 2  Teelöffel voll mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergießen. Beides zusammen auf eine Herdplatte stellen und zum Sieden bringen. 5 Minuten lang kochen lassen, dann den fertigen Rindentee abseihen. Bei inneren Beschwerden wie etwa bei entzündeten Nieren oder einer geschwächten Leber kann von diesem Tee eine Zeitlang jeweils 1 Tasse in der Früh und am Abend getrunken werden. Voraussetzung dafür ist eine vorherige Absprache mit dem behandelnden Arzt. Bei Hautproblemen dient der Tee als Grundlage für Waschungen. www.kraeuterpfarrer.at Eichenzweig mit Eicheln und Rinde (Quercus robur) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya