Die rote Pracht nutzen

21. Mai 2021
Klatschmohn zum Wohlfühlen Bring Farbe in dein Leben! – so wird gar mancher Werbeslogan formuliert, um entweder die aktuelle Mode anzupreisen oder die Adressaten zu animieren, über einen neuen Anstrich in der Wohnung oder an der Hausfassade nachzudenken. Die Natur sorgt ganz von selbst dafür, dass sie nicht langweilig dreinschaut. Neben dem Federkleid der Vögel sind es vor allem die Pflanzen, die dabei ganz kräftig auftrumpfen können. Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) etwa kann auf den heimischen Fluren nicht übersehen werden, wenn seine Blütezeit anbricht. Das Rot, das ihm eigen ist, prangt äußerst intensiv und stellt in dieser Hinsicht seine Umgebung in den Schatten. Von seiner Struktur her aber ist er äußerst fein und verletzbar. Die Blütenblätter des Klatschmohns sind reich an Gerb- und Bitterstoffen. Sie besitzen einen zusammenziehenden und damit gleichzeitig einen erfrischenden Effekt. Man kann diese Gabe der Wegränder übrigens auch gut mit dem Salbei (Salvia officinalis) kombinieren. Dieser Lippenblütler wiederum birgt wertvolle ätherische Substanzen in seinen Blättern und erweist sich überdies als entzündungshemmend und keimwidrig. Meine Empfehlung zielt heute auf einen Umstand ab, der gar nicht wenigen zu schaffen macht. Es handelt sich hierbei um die Begleitumstände, die sich während der Wechseljahre oder im Zuge einer hoffentlich vorübergehenden nervlichen Schwäche einstellen. Der nächtliche Schlaf, der dann kein tiefer ist, wird von Schweißausbrüchen begleitet. Da ist es nun möglich, mit dem Klatschmohn und dem Salbei Vorsorge zu treffen und somit eine vorbeugende Maßnahme anzugehen. Gott sei Dank gibt es die Kraft der Pflanzen, die imstande ist, uns in Freud und Leid zu begleiten. Nutzen wir also das Angebot, das uns Jahr für Jahr je neu vor der eigenen Haustüre präsentiert wird.   Baden mit Klatschmohn und Salbei  Für einen Badezusatz nimmt man 50 g blühende Klatschmohnköpfe und 50 g frische Salbeiblätter. Beides mithilfe eines geeigneten Messers zerkleinern. Mit 2 Liter kochendem Wasser übergießen. 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und den Absud in eine bereits mit warmem Wasser gefüllte Wanne gießen. 15 Minuten darin baden, um eine beruhigende Wirkung zu erzielen und nächtlichen Schweißausbrüchen vorzubeugen.  www.kraeuterpfarrer.at Klatschmohn (Papaver rhoeas) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya