Junges Nadelgrün

19. Mai 2021
Kiefernsprossen als Stärkung Im Auf und Ab der verschiedenen Vegetationsphasen, die sich im Laufe eines ganzen Jahres abwechseln, gibt es viel zu beobachten. Man kann immer nur neu staunen, wie sich eine Pflanze entwickelt, wie sie aber auch Zeiten der Ruhe und des Ausrastens einlegt. Das ist ebenso bei den Nadelbäumen der Fall, die zwar ihr Grün in einer durchgehenden Gleichmäßigkeit tragen, aber dennoch einem steten Entwicklungsprozess unterliegen. Bei den verschiedenen Kiefernarten (Pinus) – die auch Föhren genannt werden, kann man dies in ihrem Jugendstadium besonders gut mitverfolgen. Je länger der Frühling dauert, desto mehr schwellen die Knospen an ihren Zweigenden an, um dann mit einem kräftigen Schub in die Höhe voranzuwachsen. Das bereitet wohl nicht nur den für die Wirtschaftswälder zuständigen Forstleuten eine Freude, sondern schenkt uns allen wieder ein Stück Hoffnung und Zuversicht. In den weichen Sprossen der Kiefern, vor allem der Rot- und der Schwarzföhre, stecken viele gute Inhaltsstoffe wie ätherisches Öl, Harze und auch Bitterstoffe. Somit leisten sie ebenfalls einen Beitrag zur Stabilisierung unserer Gesundheit. Hat man also einen derartigen Baum in seinem Garten stehen oder besitzt gar einen eigenen Wald und müssen dort aus irgendwelchen Gründen Föhrenäste entfernt werden, dann sollte man sich der Triebenden an den Zweigen bedienen. Ohne Erlaubnis und ohne Verantwortungsbewusstsein darf man auf keinen Fall diese Ernte durchführen, um nicht einen Forstfrevel zu begehen. Aber das ist hoffentlich allen von vornherein einsichtig. Hat man die Kiefernsprossen jedoch zur Verfügung, steht einer Nutzung nichts mehr im Weg.   Für das Immunsystem und die Nerven  Von frischen oder getrockneten weichen Triebenden der Kiefernäste nimmt man 2 Teelöffel voll, nachdem diese zerkleinert wurden. Mit 1/4 Liter siedendem Wasser überbrühen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und schluckweise trinken. Dieser Sprossen-Tee wirkt stoffwechselanregend und unterstützt ideal den Aufbau eines starken Immunsystems. Der Aufguss hat auch eine beruhigende Wirkung, was den Nerven gut tut. Eine Zeitlang 2-mal pro Tag zu sich nehmen. www.kraeuterpfarrer.at Kiefern- oder Föhrenzweig (Pinus silvestris) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya