Frisches Grün vom Boden

12. Mai 2021
Vogelmiere für die Gelenke  Wer demütig ist, entdeckt auf dieser Welt viel mehr als jemand, der seine Nase hoch erhoben trägt und nicht das wirklich wahrnimmt, was ihn begleitet. Es ist sicher nur die Dankbarkeit, die uns auf der Suche nach dem Guten und Hilfreichen weiterbringt. In dieser Haltung bekommt nämlich das scheinbar Unbrauchbare und Überflüssige seinen Wert. Schauen wir also gerade jetzt vermehrt auf den Boden und auf das, was dort alles von alleine wächst. Ich denke, es wird wohl kaum jemand die Vogelmiere (Stellaria media) bewusst auf ein Beet pflanzen oder gar auf den Acker säen. Halden und Schuttplätze, unbearbeitete Erde im Abseits und die Gemeinschaft mit anderem „Unkraut“ sind ihr da schon viel lieber. Dieses Gewächs enthält aber dennoch viel Brauchbares, vor allem dann, wenn es um unser Wohlbefinden geht. Schleimstoffe, Saponine, Flavonoide und Vitamine sowie Mineralstoffe finden sich in den Wuchsteilen des Krautes. Unentwegt wächst die Vogelmiere eigentlich über das ganze Jahr und kann daher unabhängig von der Jahreszeit geerntet und verarbeitet werden. Man sollte jedoch beachten, dass man die Pflanze, die in der botanischen Klassifizierung übrigens zu den Nelkengewächsen zählt, gleich immer frisch gebraucht. Aus der Erfahrung der Praxis der Handhabung der Kräuter weiß man, dass die Vogelmiere zum Trocknen eher weniger geeignet ist. Aber richten wir unseren Blick auf ihren Nutzen. Sie bringt in den Organismus notwendige Nährstoffe ein, erweist sich als entzündungshemmend und kann auch mithelfen, dass der Reinigungs- und Entgiftungsprozess des Blutes vermehrt in Gang kommt. Bei Beschwerden, die mit so genanntem Rheumatismus einhergehen, darf dies besonders in Betracht genommen werden.   Wohltuend und reinigend  Von frischem und kleingeschnittenem blühenden Kraut der Vogelmiere nimmt man 2 bis 3 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 1/4 Stunde lang zugedeckt ziehen lassen, ehe man den Aufguss abseiht und schluckweise trinkt. Vor allem bei rheumatischen Beschwerden und bei Gelenksschmerzen kann sich das als lindernde Begleitmaßnahme herausstellen. Bei Schuppenflechte wiederum kann man Vogelmieren-Tee für Waschungen verwenden. www.kraeuterpfarrer.at Vogelmiere (Stellaria media) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya