Hand aufs Herz

9. Mai 2021
Und Frauenmantel aufgießen Es gibt sehr viele Symbole und Zeichen, die ihre jeweilige Bedeutung haben. Wir benützen sie als Kommunikationsmittel, seitdem wir uns als Menschen mithilfe von Zeichen und Schrift verständigen und austauschen. Gerade dann, wenn uns die Sprache fehlt, sind wir dankbar, auf ein Sinnbild zurückgreifen zu können. Gefühl, Zuneigung und Wertschätzung werden wohl am besten in der Darstellung des Herzens ausgedrückt. Egal, ob am Handy oder auf einem Brief: das Herz meint schließlich uns selbst als ganze Persönlichkeit, die ihr Inneres preisgibt. Ein Kraut, das aufs Erste gesehen kaum etwas mit diesem Attribut zu tun hat, ist der Gemeine Frauenmantel (Alchemilla vulgaris). Dieses Rosengewächs zählt zur Flora unserer Heimat, wächst gerne auf nicht allzu trockenem Untergrund und bevorzugt das Vorhandensein von Stickstoff darin. In ihrem äußeren Erscheinungsbild gibt sich diese Pflanze eher bescheiden. Das Innere enthält in all ihren Wuchsteilen Bitterstoffe, Gerbstoff, Saponine und auch Tannin. Seit jeher wird der Frauenmantel in der Heilkunde als wirkungskräftig eingestuft. Ihm gegenüber herrschte vor allem im Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit eine vermehrte Aufmerksamkeit, was den so genannten Guttationstropfen (glänzende Wassertropfen) geschuldet ist, die sich allmorgendlich auf der Blattoberfläche bilden und die Betrachter zu manch magisch angehauchten alchemistischen Spekulationen hingeleitet hat. Wir aber wollen bei der Realität und beim Erhalt unserer Gesundheit bleiben. Unsere physische Vitalität hängt nicht zuletzt von einem gut funktionierenden Herzen ab. Dieses Organ ermöglicht uns das Leben, angefangen vom frühen embryonalen Stadium bis hin zum letzten Atemzug. Um diesen Muskel mithilfe der pflanzlichen Kraft zu stärken, ist es möglich, dies mithilfe des Frauenmantels zu tun.   Dem Herzen zuliebe  Von getrockneten und zerkleinerten Blättern des Gewöhnlichen Frauenmantels nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter siedendem Wasser überbrühen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abseihen und am besten auf das Süßen verzichten. Den Tee schluckweise trinken. Tut man dies 2 bis 3 Wochen lang jeweils in der Früh und am Abend, unterstützt man damit den ganzen Organismus und im Speziellen auch das Herz. www.kraeuterpfarrer.at Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya