Für den Magen

26. März 2021
Tausendguldenkraut als Unterstützung Angesichts der dramatischen Vorgänge, die wir anlässlich eines nicht mehr zu leugnenden Klimawandels beobachten können, ist es notwendig, vermehrt auf die einzelnen Kostbarkeiten der Natur aufmerksam zu werden. Die Tier- und Pflanzenwelt besitzt in ihrer Vielfalt einen unschätzbaren Wert. Als Beispiel dafür möchte ich heute ein besonderes Gewächs herausgreifen. Es handelt sich um eine liebens- und dazu noch überaus schützenswerte Heilpflanze. Ihr Name ist Tausendguldenkraut (Centaurium erythraea), das außerhalb von Österreich unter der Bezeichnung Tausendgüldenkraut bekannt ist. Als Mitglied der botanischen Familie der Enziangewächse liegt es auf der Hand, dass sich das Heilkraut durch einen hohen Gehalt an Bitterstoffen auszeichnet. Flavonoide, Xanthone und Glykoside finden sich ebenso in den Wuchsteilen. Die Naturheilkunde behielt seit eh und je diese Vorteile im Blick. Das Tausendguldenkraut kann auch heutzutage herangezogen werden, um den Magen in seiner Funktion bzw. in seiner Konstitution zu unterstützen. Es ist einfach nur klug und folgerichtig, in diesem Ansinnen auf Bitterstoffe nicht zu verzichten. Schon mein Vorgänger als Kräuterpfarrer, Hermann-Josef Weidinger, hat große Stücke auf das Tausendguldenkraut gehalten. Aus seinen Aufzeichnungen darf ich daher einen praktischen Tipp herausgreifen, der ein Hausmittel beschreibt, das dem Magen zugutekommt. Am besten nimmt man dafür die Kräuterware in Anspruch, die man im Fachhandel erwerben kann. In der freien Natur sollte das Gewächs von Menschenhand unbehelligt bleiben. So können wir nämlich etwas dazu beitragen, um seinen Bestand auch in der Zukunft inmitten unserer Wälder zu erhalten. Ansatz mit Wein 30 g getrocknetes und zerkleinertes Tausendguldenkraut, 20 g Kamillenblüten, 20 g zerschnittene Schalen einer biologisch gezogenen Orangen und deren gepresstem Saft miteinander abmischen, in ein Gefäß mit weißem Gals geben und mit 1 Liter gutem Weißwein übergießen. 3 Wochen lang verschlossen an einem Fensterplatz stehen lassen. Danach abseihen, in dunkle Fläschchen füllen und kühl stellen. Bei Verdauungsstörungen und mangelndem Appetit jeweils 1 Stamperl voll 1 Stunde vor der Mahlzeit einnehmen. www.kraeuterpfarrer.at Tausendguldenkraut (Centaurium erythraea) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya