Das Knie versorgen

2. März 2021
Johanniskraut rein äußerlich  Es wäre sicher einmal interessant, eine Statistik orthopädischer Natur anzusehen und darauf abzulesen, mit welchen Gelenksbeschwerden sich Patienten in den Ordinationen einstellen, um sich dann ebenfalls mithilfe eines chirurgischen Eingriffes im wahrsten Sinne des Wortes auf die Beine stellen zu lassen. Im Laufe des Lebens kommt ja vor allem am Knie eine Summe hoher Belastungen zustande, die letzten Endes nicht ohne Folgen bleiben. Da ist es dann auch gut, bei weniger gravierenden Beschwerden um die wohltuenden begleitenden Möglichkeiten der Pflanzenwelt zu wissen. Im Johanniskraut (Hypericum perforatum) begegnen wir z. B. einem Gewächs, das im Allgemeinen für seine beruhigende Wirkung bekannt ist. Davon zeugt eine breite Palette von Produkten, die in den Apotheken angeboten werden. Es zählt für mich zu den Freuden des Sommers, das blühende Johanniskraut erblicken zu dürfen. An den Feldrainen und an den Wegrändern steht es zierend da und streckt seine gelben Blüten samt den ovalen Blättern nach oben, von denen ich hie und da eins abzupfe, um es gegen das Sonnenlicht zu halten. Dann erscheint vor meinen Augen ein Bild, das frappant einem Sternenhimmel ähnelt. Durch die in der Oberflächenstruktur integrierten winzigen und durchscheinenden Öldrüschen meint man, ein durchlöchertes Blatt vor sich zu haben. Gerade dort birgt sich der Inhaltsstoff Hypericin, der u. a. auch am Knie eine beruhigende und schmerzmindernde Wirkung zeigen kann. Das Gehen verläuft nämlich nicht mehr wie geschmiert, wenn vor allem das Knie mit seinem Beugen des Beines und dem Abfedern des Gewichtes nicht mitspielt. Im Bereich des Kniegelenkes kann es zudem zu Entzündungen kommen, die das Sich-Fortbewegen ziemlich beeinträchtigen können. Neben der ärztlich verordneten und begleitenden Therapie kann man auch das Johanniskraut heranziehen, um genau diese misslichen Umstände zu begleiten. Ein Tee für einen Umschlag  Bei Kniegelenksentzündung ist es ratsam, Umschläge anzulegen und die Haut rund um das Knie mit abschwellenden und kühlenden Hilfen einzureiben. Ein abgekühlter Tee, der aus getrockneten Blüten und Trieben des Johanniskrautes im Heißaufguss  zubereitet wird (2 TL für ¼ l, 15 min. Ziehdauer), eignet sich in diesem Falle, um damit einen Verbandsstoff zu tränken und ihn jeweils eine Zeitlang um das Knie zu binden. Das stellt eine Wohltat dar, die man bei Beschwerden mit den Knien gern entgegennimmt. www.kraeuterpfarrer.at Johanniskraut mit großer Blüte (Hypericum perforatum) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya