Auf die Haut schauen

8. Februar 2021
Mit Zinnkraut baden Viele sind heute wieder unterwegs, um dringende Erledigungen durchzuführen oder sich zum Arbeitsplatz zu begeben. Ich wünsche allen einen guten Start in die neue Arbeitswoche! Passen wir dabei gut aufeinander auf und achten wir auf uns selbst. Immerhin ist es ein großes Geschenk, das Leben tagtäglich neu in Empfang nehmen zu dürfen. Und dafür gibt es – ein wenig scherzhaft ausgedrückt – auch eine „Verpackung“. Es ist die Haut, die unseren Körper umgibt bzw. schützt. Genau für diese Fläche – oder besser gesagt: für dieses Organ – steht der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) zur Verfügung, der meist landläufig als Zinnkraut bezeichnet wird. Dieser Name rührt wiederum daher, dass man zu Zeiten, als es noch keine chemisch zusammengesetzten und hergestellten Reinigungsmittel gab, sich des Ackerschachtelhalms bediente, um damit vor allem Geschirr und Trinkgefäße aus Zinn zu reinigen. Der hohe Gehalt an Kieselsäure, der in diesem Kraut steckt, tat eben das Seinige zur Säuberung des weichen Metalls. Diese Erkenntnis lässt sich bis heute übrigens zum Vorteil für die Haut nutzen. Dort setzen sich nämlich manchmal so genannte Flechten fest, die sich als äußerst unangenehm herausstellen können. Zudem treten da und dort keimbedingte Geschwüre auf, vor allem im Bereich der Unterschenkel. Da ist es dann gut, auf eine begleitende Maßnahme zurückgreifen zu können, von der schon unsere Vorfahren wussten. Kräuterbäder sind nämlich genau dann angesagt. Die Haut nimmt auf diese Weise die Wirkkräfte der Pflanzen auf, lässt sich damit selbst stärken und kräftigen und gibt von den guten Effekten, die in den Gewächsen stecken, auch ein Gutteil an die ganze Physis weiter. Es ist also nur weise und klug, wenn man die Angebote der Natur nicht gering schätzt, sondern im Gegenteil als das Entsprechende für Leib und Seele erkennt und dankbar gebraucht. Zusatz für ein Hautbad Von getrocknetem Zinnkraut nimmt man ca. 100 g und übergießt die Pflanzenteile mit 2 Liter kaltem Wasser. Danach 3 Stunden lang stehen lassen. Anschließend 20 Minuten auf geringer Stufe aufkochen und abseihen. Dem Badewasser beifügen und auch noch den Rückstand an Zinnkraut auspressen und die Flüssigkeit ins Wasser geben. 15 Minuten lang darin baden. Das tut vor allem bei Auftreten von Flechten, Geschwüren und Ausschlägen gut. Nach dem Bad den Körper mit einem geeigneten Kräuteröl einreiben. www.kraeuterpfarrer.at Ackerschachtelhalm oder Zinnkraut (Equisetum arvense) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya