Bei Nässe und Kälte

1. Februar 2021
Den Spitzwegerich nicht vergessen Zuversicht ist eine große Gabe. Das wissen wir, wenn ein Blick in unser zurückliegendes Leben hinein aufzeigt, dass so und so viele ungute Situationen doch irgendwie und irgendwann einmal gut ausgegangen sind. Um diese Tatsache jetzt auf eine ganz andere Ebene zu lenken, möchte ich schlicht den Wechsel der Jahreszeiten erwähnen, der uns Grund zur Hoffnung gibt. Denn nach jedem Winter kommt auch wieder der Frühling mit wärmeren Temperaturen und vermehrtem Sonnenschein. Obendrein beginnen die Kräuter abermals zu sprießen, die uns dann erneut zur Verfügung stehen können. Zu diesen Freuden der Natur zählt wohl auch der Spitzwegerich (Plantago lanceolata). Er ist ganz leicht zu entdecken, da dieses Gewächs sich gerne am Rande von ausgetretenen Wegen ansiedelt. Er braucht kein fruchtbares Erdreich, um sich zu entfalten, sondern liebt es ganz im Gegenteil, einen komprimierten Untergrund mit seinen kräftigen Wurzeln zu erobern und aufzulockern. In seinen Blättern enthält der Spitzwegerich pflanzliche Schleimstoffe und entzündungshemmende Substanzen, die sich für den Menschen als sehr hilfreich herausstellen können. Denn hat man sich einmal eine Erkältung eingefangen, die vor allem die Atemwege unangenehm beeinträchtigt, so gilt es dennoch zuversichtlich zu sein und für die Genesung eine Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Der Spitzwegerich hat sich in dieser Hinsicht schon oft gut bewährt. Daher ist es ratsam, dieses Heilkraut auch im Winter zu nutzen, wenn es als getrocknete Droge zur Verfügung steht und ganz einfach aufbereitet werden kann. Ich wünsche allen eine gute und beständige Gesundheit und die Zuversicht, dass die Pflanzen oft mithelfen können, um nach Leiden und Beschwerden wieder neue Kraft schöpfen zu dürfen. Tee aufgießen Von getrockneten und zerkleinerten Blättern des Spitzwegerichs nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, danach abseihen. Bei Erkältungen kann man den Tee, bevor man ihn trinkt noch mit etwas mit Honig süßen und mit ein wenig Zitronensaft ergänzen. Bei Entzündungen des Zahnfleisches oder der Mundhöhle eignet sich der ungesüßte Tee wiederum dafür, um mehrmalige Spülungen durchzuführen. www.kraeuterpfarrer.at Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya