Kraftspendende Beigabe
14. Dezember 2020 Die Früchte der Brennnesseln
Was bleibt übrig von den vergangenen Sommermonaten, die wir hoffentlich gut auskosten konnten, egal ob im Urlaub oder daheim? Da sind einmal die Erinnerungen an liebe Begegnungen samt der miteinander geteilten Zeit. Vielleicht ist es auch das Gefühl von Freiheit, das sich im Gegensatz zu nunmehrigen winterlichen und coronabedingten Umständen ins Gedächtnis ruft. Etwas, das von den Monaten der grünenden Vegetation nach wie vor vorhanden ist, das ist die jeweils eingebrachte und aufgearbeitete Ernte von Obst und Gemüse. Und da kommt noch etwas hinzu: die Kräuter und ihre Früchte dürfen dabei auf keinen Fall übersehen werden. Die Brennnesseln (Urtica) stellen etwas ganz Wertvolles dar, obwohl sie oft noch mit einem unrühmlichen Ruf behaftet sind. Sie sind meines Erachtens vom Wesen her gesehen sehr selbstbewusst, weil sie oft dort aufgehen und gedeihen, wo man sie gar nicht haben möchte. Da genügt es schon, dass für einige Zeit irgendwo nicht gemäht wird. Jedenfalls besitzen die Brennnesseln nicht bloß die Blätter, die sich u. a. in der Küche durch liebevolle Hände zu einem schmackhaften Spinat verzaubern lassen. Es gibt auf den wehrhaften Gewächsen auch die Rispen, die voller Samen sind. Bei Kräuterwanderungen ermutige ich die Interessierten bei Gelegenheit dazu, dieses Angebot abzuzupfen und zu kosten. Der gute nussartige Geschmack, der dabei festgestellt werden kann, überrascht die meisten, die das erstmals kosten. Wenige wissen auch, dass man Brennnesselsamen das ganze Jahr über verwenden kann. Vitamin E und pflanzliche Hormonstoffe zählen zu den Vorteilen, die in den winzigen Körnern drinnen stecken. Sie können als außergewöhnliches Gewürz zum Einsatz kommen.
Zum Drüberstreuen
Getrocknete Samen der Brennnessel unterstützen das Immunsystem, steigern die allgemeine Vitalität und helfen mit, den eigenen Hormonhaushalt auszubalancieren. Die gesammelte und getrocknete Ware kann man ganz einfach über Speisen und Desserts streuen, unter Salate mischen oder löffelweise direkt zu sich nehmen. Bei letzterer Anwendungsform kann man Honig, Joghurt, Wasser oder einen Fruchtsaft als Grundlage verwenden. www.kraeuterpfarrer.at
Kleine Brennnessel mit Wurzeln (Urtica) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
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