Vorsorge für alle Fälle
11. Dezember 2020 Heidelbeeren in getrockneter Form
Der Advent ist eigentlich in seiner jahrhundertelangen tradierten Form eine Fastenzeit, die der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest dient. Das kann man u. a. auch an der liturgischen Farbe der römisch-katholischen Liturgie ablesen, die – außer an zwischengelagerten Festtagen – violett ist. Heutzutage scheint das Maßhalten bei Speis und Trank in Zeiten des allgemeinen Wohlstandes längst obsolet geworden zu sein. Nun gut, ich möchte jetzt nicht unbedingt den moralischen Zeigfinger erheben. Dennoch ist es nur klug und vernünftig, auch dem Magen und Darm im Advent etwas Schonung zu gönnen. Die Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) erinnern, wenn sie verarbeitet werden, vielleicht auch an das liturgische Kolorit der vorweihnachtlichen Tage. Am Land war es gang und gäbe, während des Sommers in mühevoller und geduldiger Arbeit die blauen Köstlichkeiten zu sammeln und nach Hause zu holen, um dort die wohlschmeckenden Früchte auf verschiedene Weise zu nutzen. In den Beeren stecken viele Vitamine und Mineralstoffe, die sich positiv auf die ganze Physis auswirken können. Es sind dort aber auch Gerbstoffe eingelagert, die sich ebenfalls als dienlich herausstellen. Sie sollten dann „abgerufen“ werden, wenn der Magen nicht so gut mit der aufgenommenen Nahrung zurechtkommt und ganz plötzlich ein unangekündigter Durchfall einsetzt. Da ist es gut, schon Vorsorge getroffen zu haben. Die getrockneten Heidelbeeren können in einem solchen Fall so etwas wie eine pflanzliche Feuerwehr darstellen und den Verdauungstrakt wieder beruhigen. Das heute dafür angeratene Hausmittel eignet sich auch für Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus ist es ein reines Naturprodukt, dem wir unser Vertrauen schenken dürfen.
Löffelweise einnehmen
Von den heimischen Heidelbeeren, die auch als Blaubeeren bezeichnet werden, die schon zur Zeit der Ernte gepflückt und gründlich getrocknet wurden, nimmt man bei Durchfall zweimal am Tag eine Menge von 1 Teelöffel bis 1 Esslöffel voll zu sich. Zuvor eine Weile im Mund gut durchkauen, ehe man sie hinunterschluckt. Das kann mithelfen, dass sich im Magen und Darm die unangenehme Situation bald wieder zum Besseren wendet. www.kraeuterpfarrer.at
Heidelbeerstaude mit Früchten (Vaccinium myrtillus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

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