Ein immergrüner Freund

2. November 2020
Wacholder für die Bauchspeicheldrüse  Allerseelen ist der Tag, der den Toten in den Gräbern ein besonderes Gedächtnis bereitstellt. Meist geht dieser Tag unter, weil man schon zu Allerheiligen die Ruhestätten der Verewigten besucht. Das finde ich sehr schade. Mit meinen Gedanken gehe ich daher zum Grab von Hermann-Josef Weidinger auf dem Konventfriedhof des Klosters in Geras. Dort steht dicht daneben ein Wacholderstrauch (Juniperus communis), der mittlerweile schon eine stattliche Größe erreicht hat. Diese mit stechenden Nadeln bewehrte Pflanze zählt zu den Zypressengewächsen. Der Wacholder ist in unserer Heimat dort, wo er in der freien Natur wächst, ein schützenswertes Mitglied der Flora. In früheren Zeiten hat man sich oft aufgrund des in den Häusern und auf den Bauernhöfen üblichen Selchens des Fleisches gar sehr seiner Zweige bedient, so dass er vielerorts aus dem Blickfeld der Waldränder und Heideflächen verschwand. Seine Früchte, die als Beeren bezeichnet werden und in Wahrheit Zapfen sind, deren Schuppen eben aus Fruchtfleisch bestehen, die im Laufe des Reifeprozesses ineinander wachsen, werden bis dato als Gewürz hoch geschätzt. Auf die unterschiedlichste Weise kommen diese kleinen tiefblauen Gaben des Wacholders zum Einsatz. Ätherisches Öl, Gerbsäure und Gerbstoff sowie Flavonoide zählen zu den Inhaltsstoffen der Beeren. Will man den Kranewitt (volkstümlicher Name für Wacholder) von seiner naturheilkundlichen Seite her betrachten, so ist es vor allem die Verdauung, die von ihm einen Profit abschöpfen kann. Dort wiederum spielt die Bauchspeicheldrüse eine wichtige Rolle. Das weiß man spätestens dann, wenn dieses Organ eine Beeinträchtigung aufweist. So ist es nur recht und gut, ins Innere des Körpers eine Unterstützung zu schicken. Dazu kann man den Wacholder auch aufgießen. Tee mit Wacholder Von  getrockneten Wacholderbeeren nimmt man 1 Teelöffel voll und quetscht sie ein wenig an. Danach mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Zum Schluss abseihen und auf Trinktemperatur auskühlen lassen. Schluckweise zu sich nehmen, ohne den Aufguss zu süßen. Damit kann man eine träge Tätigkeit der Bauchspeicheldrüse mindern. Am besten trinkt man in der Früh und am Abend 1 Tasse davon. Wacholder regt auch die Nierentätigkeit besonders an. Diese wiederum sollte in diesem Falle also intakt und gesund sein. www.kraeuterpfarrer.at Wacholderzweig (Juniperus communis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya