Den Körper entlasten

20. Oktober 2020
Wacholder hilft ausleiten Wer schon einmal von einer Wohnung in eine andere übersiedeln musste, wird wohl ein Lied davon singen können, welch großen Aufwand dieses Unterfangen bedeutet. Meist ist es doch so, dass sich im Laufe der Zeit alles Mögliche ansammelt, das man schon einmal benutzt hat und das dann irgendwo abgestellt wurde. Alles, was nicht mehr benötigt wird, heißt es folglich auszusondern. Unsere Physis ist zwar kein Kellerabteil und kein Dachboden, indem man x-Beliebiges verstauen könnte; es sammelt sich trotzdem genug an verschiedenen Stoffen und sogar schädlichen Substanzen an. Es braucht daher kompetente Hilfskräfte, mit denen man eine Reinigung von innen heraus vornehmen kann. Um den Wacholder (Juniperus communis) zu finden, der uns hierbei gute Dienste erweist, brauchen wir nicht in die Ferne zu schweifen. Er gehört zu unserer angestammten Flora. Wenn mich jemand fragt, der einen engen Bezug zu Zypressen hat und dieselben im eigenen Garten mit mitteleuropäischem kontinentalen Klima pflanzen will, dem rate ich immer dazu, doch als Alternative zu den mediterran beheimateten Bäumen einen Wacholder zu pflanzen. Er zählt zur großen Baumfamilie der Zypressengewächse und teilt sich somit seine botanische Verwandtschaft u. a. mit Lebensbäumen und Mammutbäumen. In unserer Phantasie können wir ein paar Zweige vom heimischen Wacholder herunterschneiden und daraus einen Besen binden. Gewiss wird uns – sollten wir es in der Realität durchführen – ob seines spitzen Nadelkleides recht bald die Lust daran vergehen. Bedenken wir jedoch, dass sich im Wacholdergrün so manch Wertvolles verbirgt: ätherisches Öl, Gerbsäure, Flavone, Harz und vieles andere mehr. Um nun den Körper im „Entrümpeln“ so mancher unnützer Stoffe zu unterstützen, kann man sich des Wacholders bedienen. Dazu benötigt man aber gewiss keinen Besen, sondern vielmehr einen förderlichen Tee. Tee aus Wacholder-Grün  Fingerdicke frische Wacholderzweige werden in Scheiben geschnitten und vorerst einmal getrocknet. 1 gehäuften Teelöffel voll davon nehmen und in 1/4 Liter kaltem Wasser zustellen. Kurz aufkochen und dann zugedeckt 15 Minuten lang ziehen lassen. Abseihen und morgens gleich auf nüchternen Magen 3 Wochen lang trinken. Das kann mithelfen, den Körper durch eine vermehrte Harnangabe von innen her zu entlasten. Bei angeschlagenen oder schwachen Nieren sollte man jedoch die Verwendung von Wacholder meiden. www.kraeuterpfarrer.at Wacholderzweig mit Beeren (Juniperus communis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya