Wohltat bei Schwellungen

19. August 2020

Auf die Weidenrinde nicht vergessen

Die Erntezeit ist nun schon größtenteils vorüber, was das auf den Feldern heuer herangereifte Getreide betrifft. Dort, wo das Wetter mitgespielt hat, blieb genug Zeit, um mit den Mähdreschern den erzielten Ertrag an Korn einzubringen. Am vergangenen Samstag, dem Fest Mariä Himmelfahrt wurde sozusagen das Erntedankfest der Kräuter gefeiert, als die Büscherl mit den Heilpflanzen gesegnet wurden. Dennoch sind wir nicht am Ende, wenn es gilt, Brauchbares zur Unterstützung unseres Wohlbefindens zu sammeln. Ich denke hierbei an die Weiden (Salix), die ja für gewöhnlich im Frühjahr rund um den Palmsonntag und das Osterfest ihre hohe Zeit haben. Sie sind uns aber auch jetzt noch zu Diensten, da sie voll im Laub stehen und da und dort einen wohltuenden Schatten spenden. Das Kostbare, das gegenwärtig verfügbar ist, dürfen wir in der Rinde des Gewächses entdecken. Damit meine ich nicht die dicke und raue Borke an den Stämmen der Weiden, sondern viel eher die äußerste Schicht an fingerdicken Zweigen, die höchstens ein Wuchsalter von 3 Jahren aufweist. In diesen Pflanzenteilen, die ebenso im August noch abgeschält und getrocknet werden können, sind u. a. Salicylsäureverbindungen enthalten. Diese können mithelfen, Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen abzuschwächen. Momentan bewegen sich ja viele bei der Arbeit oder in der Freizeit draußen unter freiem Himmel. Oder man setzt sich in einer gemütlichen Runde am Abend zusammen, um den Sommer auch kulinarisch auszukosten. Zu alldem gesellen sich jedoch auch Insekten, die durch Stiche oder das Ansaugen des Blutes ihre Anwesenheit auf schmerzvolle Weise kundtun. Was davon zurückbleibt, sind lokal begrenzte Schwellungen, die noch über Tage hinweg einen Juckreiz mit sich bringen, der als äußerst unangenehm empfunden wird. So ist es vielleicht nicht schlecht, in diesem Fall auf die Weidenrinde zurückzugreifen, um die Haut zu beruhigen.

Linderndes Bad

250 g getrocknete und zerkleinerte Weidenrinde wird 8 Stunden lang in 2 Liter kaltem Wasser angesetzt. Danach 15 Minuten lang gut aufkochen und abseihen. Dem Badewasser beifügen und dann 1/4 Stunde darin baden. Das wirkt beruhigend auf die Haut, wenn sie im Zuge von Insektenstichen sowohl Schwellungen als auch einen unangenehmen Juckreiz aufweist. www.kraeuterpfarrer.at Weide (Salix) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya