Den Magen trimmen

8. August 2020

Bitterstoffe im Beifuß

Sportliche Wettkämpfe müssen nun auf ein zahlenmäßig großes Publikum verzichten, das den dementsprechenden emotionalen Rahmen abgeben würde. Jeder, der schon einmal in einem Fußballstadion oder am Rande der Piste bei einem Abfahrtslauf inmitten des staunenden Volkes dabei war, weiß um die Stimmung, von der man einfach mitgerissen wird. Freud und Leid vereinen die Fans ja gleichermaßen. Mit dem Beifuß (Artemisia vulgaris) möchte ich heute auf ein Organ schauen, das streng genommen auch Höchst- und Spitzenleistungen erbringt, dabei aber meist im Verborgenen bleibt und daher kaum bewundert und schon gar nicht angefeuert wird. Es ist der Magen, der als Verdauungsmuskel stets für uns da ist, um Speis und Trank nach dem individuellen Gutdünken des vorhandenen Appetits entgegenzunehmen. Dabei ist längst nicht alles der physischen Gesundheit zuträglich, was die Lippen und direkt danach den Gaumen passiert. Bei sommerlichen Spaziergängen und Wanderungen begegnet uns sehr oft der Beifuß, ohne von den Vorübergehenden als solcher wahrgenommen zu werden. Dieser Korbblütler gibt sich eher bescheiden, vor allem bei der Wahl seines Standortes, der oft aus sandigen und schottrigen Böden besteht. Der Beifuß wird auch gern als Wilder Wermut bezeichnet. Da liegt es nahe, dass unter den Wirksubstanzen die Bitterstoffe hervorstechen. Im Hinblick auf die angesprochene Leistung des Magens und der übrigen mit der Verdauung beschäftigten Organe wie etwa Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse, ist es von großer Bedeutung, diese mit Bitterstoffen zu versorgen und somit ihre Verfassung zu festigen bzw. zu verbessern. Gewiss ist es nicht immer einfach, sich etwas Bitteres zu Gemüte zu führen. Doch in diesem Falle sollte nicht der momentane Gusto das Sagen haben, sondern es darf ruhig der Gesundheit der Vorrang eingeräumt werden, für die Derartiges unerlässlich ist.

Beifußtee für die Verdauung

Bei Verdauungsschwierigkeiten stellt der Beifuß eine brauchbare Hilfe dar. 2 Teelöffel des getrockneten und zerkleinerten Krautes werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. Nur 10 Minuten ziehen lassen und dann schon abseihen. Ungesüßt schluckweise trinken. Das tut man am besten in der Früh und am Abend vor den dementsprechenden Mahlzeiten. Dient zur Unterstützung der Gesamtverfassung der Verdauungsorgane.  www.kraeuterpfarrer.at

Beifuss mit Wurzel und Blattdetails (Artemisia vulgaris) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya