Grüne Ahnenforschung
13. Mai 2020Der Gute Heinrich und der Spinat
Es ist oft sehr erstaunlich, wie wenig wir von unserer Vergangenheit wissen. Immer wieder ist es daher wichtig, sich in die eigene Lebens- und Familiengeschichte hinein zu vertiefen, denn wenn einmal Zeitzeugen ihren Geist ausgehaucht haben, dann können wir sie nicht mehr um das einst Gewesene befragen. Immerhin haben unsere Ahnen auch noch intensiver mit dem zusammengelebt, was an grüner Natur vorhanden war und somit für das Bestreiten des Lebens genutzt werden konnte. Da kommt mir heute wieder einmal der Gute Heinrich (Blitum bonus-henricus) in den Sinn. Bei der Bezeichnung dieses Fuchsschwanzgewächses möchte man meinen, es handle sich um einen treuen Mitarbeiter am Bauernhof oder um einen legendären Butler einer wohlhabenden Familie aus historischen Zeiten. In Wirklichkeit aber ist diese (wohlgemerkt!) Pflanze eine der Gesundheit dienende Begleiterscheinung des einstigen Alltags. Indem der Gute Heinrich u. a. unter dem Namen Wilder Spinat bekannt war und ist, weiß man gleich, dass es sich hier um ein mehr oder weniger wildes Gemüse und somit gleichzeitig um einen Ahnen des heute üblichen Agrarproduktes handelt. In der Tat sind vor allem die jungen und frischen Blätter von Interesse, die in der Küche eben wie Spinat verarbeitet werden können. Sie enthalten viele Mineralstoffe, sind reich an Vitamin C und weisen überdies Oxalsäure und Saponine auf. Übrigens eignet sich der Gute Heinrich sehr gut für all jene, die im privaten Garten in Bezug auf den Anbau, das Pflegen und die Ernte von Kräutern bzw. Grünpflanzen erste Gehversuche machen wollen. Bei diesem robusten und gar nicht heiklen botanischen Geschöpf kann man kaum etwas falsch machen. Es keimt und wächst auch mit der Zeit von alleine. Die gesunde Ernährung sollte uns momentan am Herzen liegen. Da ist es einleuchtend, das Vorhandene gleich frisch zu nutzen!Frühlingskräutersuppe
Die jungen und frischen Blätter des Guten Heinrichs stellen eine wertvolle Grundlage dar, um damit eine Suppe aus Frühlingskräutern zu komponieren und anzurichten. Natürlich lässt sich auch ein Spinat der herkömmlichen Prägung daraus machen. Zudem kann man einen Gemüsestrudel oder Rouladen damit bestücken. Der Konsum des kostbaren Gemüses hilft mit, die Verdauung anzuregen und die Erneuerung des Blutes zu unterstützen. Es sorgt für ein allgemein besseres Wohlbefinden. www.kraeuterpfarrer.at Guter Heinrich (Blitus bonus-henricus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/ThayaKategorien: Gesundheitstipps Nachlese