Die Verdauung fördern

8. April 2020

Leinsamen hat manche Vorteile

Wer eine lange Wanderung hinter sich gebracht hat, der ist froh, wenn er sich auf einem gemütlichen Platz ausrasten und für einige Zeit hinsetzen kann. Obwohl das Wetter momentan einladen würde, sich auf eine Tour in frühlingshafter Frischluft zu begeben, ist der Lebenshorizont für viele nur sehr eingeschränkt verfügbar, in Rücksicht auf andere. Das Sitzen kommt in Tagen wie diesen sicher nicht zu kurz. Aber der Körper braucht die Bewegung, auch im Hinblick auf eine gute Verdauung. Der Leinsamen, also genau genommen die Samenkörner des Gemeinen Leins (Linum usitatissimum), sind ein Erntegut, das man aufgrund von archäologischen Forschungen schon bei den jahrtausendealten Kulturen des Nahen Ostens und des Mittelmeerbereiches nachweisen konnte. Und seither hat der Lein oder Flachs samt den darauf reifenden Körnern eine kontinuierliche Geschichte zusammen mit den Menschen aufzuweisen. Der Leinsamen ist reich an ungesättigten Fettsäuren, enthält weiters Vitamine und Mineralstoffe. Der Zusammenhang von Bewegung und Verdauung, den ich eingangs erwähnt habe, ist wohl naheliegend. Denn eine stets sich verändernde Körperposition ist letztendlich auch förderlich für die Tätigkeit des Darmes, die dadurch positiv beeinflusst wird. Wenn nun durch das Essen von Leinsamen – egal ob im Ganzen oder geschrotet – das Korn im Inneren des Magens und des Darmes aufquillt, verändert dies das Volumen der zu verdauenden Masse und trägt so zu einem Entgegenwirken wider die Trägheit im Darmkanal bei. Dasselbe gilt für die Verhärtung des Stuhles. Somit darf ich heute den Leinsamen allen ans Herz legen, um so die Gesundheit zu festigen und das Wohlbefinden zu steigern. Die nahrungsmäßige Beigabe lässt sich aber auch als Hausmittel bei Schwierigkeiten mit Afterjucken und einem harten Stuhl aufbereiten.

Ansatz mit Leinsamen und Löwenzahn

Von einer gesäuberten und kleingeschnittenen Wurzel des Löwenzahns nimmt man 1 Teelöffel voll und mischt sie mit 1 Teelöffel Leinsamenkörnern ab. Das tut man am besten abends. 1/4 Liter kaltes Wasser darübergießen und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Morgen abseihen und bloß erwärmen, also nicht kochen. Auf nüchternem Magen trinken. Das tut dem Darm gut, vor allem dann, wenn man bei hartem Stuhl eine Abhilfe sucht. www.kraeuterpfarrer.at Leinpflanze mit Samen (Linum usitatissimum) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya