Gesundheit am Morgen

7. Dezember 2019

Mit Steinklee fördern

Es gibt zwei zeitliche Bereiche des Tages, die man sich im Laufe des Lebens zur Pflege der eigenen Persönlichkeit reservieren sollte. Das ist einmal der Abend, also der Feiertag nach dem vollbrachten beruflichen Engagement, der durchaus privat gestaltet werden kann. Ebenso zählt der frühe Morgen zu jenen Phasen, die man nach Möglichkeit auskosten darf. Das betrifft nicht nur den Gang ins Bad, sondern vor allem auch das Frühstück in den eigenen vier Wänden. Der Gelbe Steinklee (Melilotus officinalis) ist ein pflanzlicher Helfer, der hierbei mit hineingenommen werden kann. Für gewöhnlich beachtet man dieses Gewächs kaum, wenn es während des Sommers die Wege säumt. Auch auf landwirtschaftlichen Brachflächen kann man ihn finden. Wie gesagt, er zählt eben zu den Beikräutern in Feld und Flur, aber ebenso im eigenen Garten. Die Bienen schätzen ihn ganz besonders. Das hat ihm daher auch die Bezeichnung „Honigklee“ eingebracht. Seine Inhalte sind verschiedene Säuren (z. B. Benzoesäure), Schleimstoffe, Cumarin und vieles andere mehr. Man kennt den Brauch, den Steinklee, wenn er in voller Blüte steht, abzuschneiden und zu trocknen. Danach hängt man ihn gerne dorthin, wo man die Wäsche lagert oder die Wintermäntel aufbewahrt, um so durch seinen charakteristischen Geruch Motten abzuhalten. Doch überdies wird dem Schmetterlingsblütler eine strahlenabwehrende Kraft zugeschrieben. Innerlich verwendet, profitieren übrigens die Blutgefäße und das Blut selbst, die Tätigkeit der Leber und der Gallenblase vom Steinklee. Das darf man schon in aller Frühe ansteuern. Abwechslung bereichert das Leben. Also kann man ja auch für eine gewisse Zeit dieses Heilkraut aufbrühen und in Form eines Tees zu sich nehmen.

Steinklee zum Frühstück

Von den getrockneten und zerkleinerten blühenden Triebspitzen des Steinklees nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Dann abseihen und diese Menge schluckweise trinken. Wer will, kann dem Aufguss auch noch ein wenig Honig beimengen. Das ist vor allem bei Venenschwäche eine gute begleitende Maßnahme, unterstützt überdies die Leber und die Galle und wirkt generell stoffwechselanregend. www.kraeuterpfarrer.at Gelber Steinklee (Melilotus officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya