Erdbeeren im Herbst

22. Oktober 2019

Die Blätter davon verwenden

Oft, wenn ich bei jemandem zu einem guten Essen eingeladen bin, komme ich in den Genuss eines wohlmundenden Desserts. Da kann man nur staunen, was dafür in den Küchen gezaubert und schließlich auf den Tisch gestellt wird. Im Sommer werden hie und da die frischen Erdbeeren aus dem eigenen Garten verarbeitet. Dieses schmackhafte Angebot kann man dann kaum ablehnen, unabhängig vom Blick auf die gewünschte schlanke Körperlinie. Damit nicht beim Leser zu sehr das Wasser im Mund zusammenläuft, schwenke ich zu einem anderen wertvollen Gut, das man an den Wald-Erdbeeren (Fragaria vesca) entdecken darf. Hierbei handelt es sich um die Blätter, die man in der freien Natur häufig antrifft, wenn man seinen Blick über den Wegrand oder über den Boden lichter Wälder schweifen lässt. Gewiss steigt einem der gute Duft, der von den reifen Beeren ausgeht, an warmen Tagen von selbst in die Nase und verführt uns zum gesunden Naschen. Die Blätter der wilden Erdbeeren (nicht zu verwechseln mit der invasiven Indischen Scheinbeere) enthalten Gerbstoffe und Flavonoide. Werden diese vor der Blütezeit geerntet und getrocknet, dann gewinnt man dadurch eine wertvolle Droge die man separat oder in zusammengestellten Mischungen zu einem Tee aufgießen kann. Dieser fördert die Tätigkeit der Leber und der Galle und unterstützt generell einen geregelten Stoffwechsel. Man kann aber ebenso darangehen, um einen derartigen Aufguss als Badezusatz anzuwenden. Das bringt Vorteile für die Funktion des Darmes mit sich, wirkt erfrischend und reinigend.

Baden mit Erdbeerblättern

Von getrockneten und zerkleinerten Blättern der Wald-Erdbeere nimmt man 150 g. diese Menge übergießt man mit 2 Liter kochendem Wasser. 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Dem Badewasser beigeben und ca. 15 Minuten lang in der Wanne bleiben, ehe man wieder heraussteigt. Bei dieser Anwendung nimmt die Haut die Wirkstoffe der Blätter auf und gibt sie an den gesamten Organismus weiter. Tut dem Darm im Speziellen gut, reinigt und stärkt aber auch die Haut selbst. Walderdbeere mit Blüten und Früchten (Fragaria vesca) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya