Ein verlässliches Kraut

13. Oktober 2019

Die Käsepappel

Schön, dass heute wieder Sonntag ist! Freie Zeit und wenig Arbeitsdruck zeichnen diesen Tag aus, sofern nicht jemand gerade jetzt seine Dienstzeit im Kalender stehen hat. Andernfalls kann man sich mit Freunden treffen, um gemeinsam etwas zu unternehmen. In den Gottesdienstgemeinden ist es ebenfalls wohltuend, wenn genügend Leute da sind, die ein erbauliches und mitreißendes Feiern der Liturgie möglich machen. Dazu muss man sich jedoch auf die Präsenz der Einzelnen verlassen können. In der Natur finden wir viele Lebewesen vor, die einfach da sind. Hierbei sollten sicherlich die Voraussetzungen gegeben sein, damit die Pflanzen sich in ihrem Wuchs entfalten können. Wer dazu nur relativ wenig braucht, das ist wohl die Käsepappel (Malva neglecta). Sie wächst an kargen Stellen wie etwa am Randbereich ausgetretener Wege oder entlang von Mauern. Sie breitet sich vor allem flach am Boden aus. Wie alle Malvengewächse enthält ebenso die Käsepappel (auch Wegmalve genannt) viele pflanzliche Schleimstoffe, die sehr gut eingesetzt werden können, sollte man im inneren oder im äußeren Bereich der Physis eine Unterstützung benötigen. Das kann z. B. eintreten, wenn man unter Entzündungen auf der Haut oder in den Nagelbetten leidet. Genauso gereicht es zum Vorteil, die Käsepappel zur Linderung von Katarrhen und Verschleimungen der Atemwege heranzuziehen. Dasselbe gilt für Probleme im Magen- und Darmbereich. Sehr oft darf ich mich mit Zeitgenossen unterhalten, die den Wert der natürlichen Kräfte, die in den Pflanzen stecken, sehr hochhalten. Da sind nicht wenige darunter, die viele gute Erfahrungen mit der Käsepappel gemacht haben. So möchte ich am heutigen Sonntag einmal mehr dieses liebenswerte Gewächs hervorheben, weil es einfach auf wirksame Weise für uns da ist und wir uns auf den Partner vom Wegrand verlassen können.

Käsepappel-Tee anwenden

Von einem Gemisch getrockneter, zerkleinerter Blüten und Blätter nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergießen und 8 Stunden stehen lassen. Dann abseihen und bei Bedarf leicht erwärmen. Der Tee eignet sich als Gurgelwasser bei Mund- und Halsentzündungen, darüber hinaus als Waschung für entzündete Nagelbette und Geschwüre. Als Badezusatz benötigt man 1 Liter Käsepappel-Tee. Dieses Bad hilft u. a. mit, um Schmerzen bei inneren Krämpfen zu lindern. Käsepappel (Malva neglecta) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya