Ein Tee zum Durstlöschen

31. August 2019

Diesmal mit Wegwarte

Trockenheit wird vielerorts zum Problem. Symptomatisch stehen dafür die sterbenden Wirtschaftswälder der flacheren Regionen im Norden unseres Bundesgebietes. Für diejenigen, die dort wohnen und leben, ist dies eine reine Katastrophe. Da wird man dankbar für jeden auch nur kleinen Schauer, der über das Land zieht und die Erde mit kostbarem Nass benetzt. Manche Pflanzen haben sich von vornherein darauf eingestellt, dass der Segen von oben oft lange auf sich warten lässt. Die Wegwarte (Cichorium intybus) ist wohl eine davon. Sie siedelt sich gerne an den Straßenrändern an, die mit schottrigen und sandigen Banketten seitlich begrenzt werden. Eine nährende Humusschicht ist dort sicher nicht zu finden. Um dennoch zu überleben, wächst eine sehr lange Wurzel aus der Pflanze in die Tiefe, um dorthin vorzudringen, wo es feucht genug ist. Denn um zu überleben muss auch eine Pflanze „trinken“. Der ausgehende Sommer hält auch uns als Menschen an, genug Flüssigkeit zu uns zu nehmen. Das kann auf verschiedene Weise gestaltet werden. Ganz klug ist es, dabei auf jeden Fall den einen oder anderen Tee einzubauen. Die Wurzel der Wegwarte birgt wertvolle Bitterstoffe, die vor allem dem Stoffwechsel zugute kommen. Genauso wird damit aber auch ein guter Aufbau von Gewebszellen unterstützt. Daran sollte man denken, wenn man über eine Förderung der eigenen Gesundheit nachsinnt, die mithilfe des täglichen Trinkens einhergehen kann. Und diesmal darf ich den Lesern die Wegwarte ans Herz legen. Die blau blühende Verwandte des Löwenzahns weist gerade jetzt noch mit ihren hübschen Blüten auf ihre Anwesenheit hin. Auf sauberen Standorten gräbt man dann am besten im Herbst die Wurzel aus, um sie fein und gründlich zu trocknen. Denn auch im nächsten Sommer wird es wieder heißen, täglich den Durst auf sinnvolle Weise zu stillen.

Wegwarte-Wurzel-Tee

Von der getrockneten und zerkleinerten Wurzel der Wegwarte nimmt man 2 Teelöffel voll und lässt diese in 1/2 Liter Wasser aufkochen. Dann von der Platte nehmen und 5 Minuten ziehen lassen. Schlussendlich abseihen und bei annehmbarer Temperatur trinken. Als Tagesmenge reichen 2 Tassen davon. Das aktiviert nebenbei den Leberstoffwechsel und fördert die Durchblutung. Kann auch bei Migräneschmerzen Linderung verschaffen. Wegwarte mit Wurzel (Cichorium intybus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya