Gerste und Öl

18. August 2019

Erweicht raue Haut

Es gibt im Alten Testament die Erzählungen über den Propheten Elia, der einst zu einer Witwe kam, um während einer Hungersnot ein gebackenes Brot von ihr zu erbitten. Aus den letzten Resten von Mehl und Öl buk sie das gewünschte und siehe: Mehl und Öl versiegten von da an nicht, und sie hatte mit ihrem Sohn das Auskommen. Wenn nun die heurige Getreideernte wieder zum größten Teil eingebracht ist, so liegt es nahe, sich dem Korn zuzuwenden, das natürlich in erster Linie als Nahrung für den Menschen und als Futter für die Tiere dient. Ich möchte daraus die Gerste (Hordeum vulgare) herausgreifen. Die verschiedenen Arten der Gerste bilden in der botanischen Klassifizierung eine eigene Artengruppe innerhalb der Familie der Süßgräser. Schon seit Menschengedenken wird diese Getreideart kultiviert und genutzt. Viel Gutes befindet sich in den Früchten, die im Sommer in den Ähren heranreifen und schließlich gedroschen und verwertet werden. Ganz klar, dass sich darin Eiweiß, Stärke und verschiedene Mineralien vorfinden. Eine Reihe von Aminosäuren ist ebenfalls in diesem Korn enthalten. Und sofern man auch die Schale miteinberechnet, bekommen die Ballaststoffe ihre Bedeutung für den Organismus. Die Liste wäre lang, mit der man die Aufbereitung der Gerste als Zugabe für verschiedenste Speisen und Backwaren aufzählen könnte. Heute möchte ich aber bloß einen Tipp geben, bei dem man das Resultat der Ernte äußerlich zum Einsatz bringen kann. Die Haut vermag davon nämlich ganz gut zu profitieren. Immer wieder kommt es zu Tätigkeiten im eigenen Haushalt oder im Beruf, bei denen man die Hände stark beansprucht. Und somit werden diese in der Folge rau und manchmal gar rissig. Für diesen Umstand gibt es ein altes Hausmittel, das keines besonderen Aufwandes bedarf. Die Gerste ist dabei vonnöten und ein wenig pflanzliches Öl.

Waschung aufgesprungener Haut

Man nimmt 3 Esslöffel voll Gerstenkörner und kocht sie in 1 Liter Wasser einigermaßen weich. Nach dem Temperieren das Wasser abseihen und darin einige Zeit lang die Hände baden. Währenddessen die Finger und die Handflächen gut durchreiben. Nach dem Abtrocknen die Hände mit ein wenig angewärmtem kaltgepressten Olivenöl oder einem anderen pflanzlichen Öl seiner Wahl einreiben. Das erweicht und stärkt eine raue und rissige Haut. Gerste (Hordeum vulgare) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya