Schädlinge im Haus

7. Juni 2019

Walnussblätter gegen Motten

Wir haben eindeutig im Ausbeuten der Natur übers Ziel geschossen. Das gilt weltweit wie auch vor der eigenen Haustür. Wenn es schon nicht der Einsatz von Pestiziden war, der auf agrarischen Flächen vollzogen wurde, so hat man z. B. den Boden über alle Maßen versiegelt, damit dort nur mehr die Spezies Mensch etwas anfangen konnte. Und dieser Prozess ist noch nicht zu Ende. Da muss unbedingt ein Umdenken stattfinden! Mit dem Walnussbaum (Juglans regia) möchte ich heute im Bereich des eigenen Hauses bleiben. Wir alle kennen doch das Phänomen, dass die Natur weder vor einer Keller- oder Haustür noch vor den Fenstern Halt macht. Kriechende und fliegende Wesen wissen sich sehr wohl einen Weg in die menschlichen Behausungen zu bahnen, um es sich dort gemütlich zu machen und aufgrund guter Nahrungsbedingungen für reichlichen Nachwuchs zu sorgen. So nimmt es nicht Wunder, wenn gar nicht so selten die Motten diesem Trend folgen. Wer einen Walnussbaum in seinem Garten oder an der Straße etwa vor einem Weinkeller stehen hat, der denkt in erster Linie an die guten Früchte, die im Herbst davon abfallen. Walnüsse sind durchaus eine gesunde Nahrungsergänzung. Die Blätter der Bäume wurden jedoch seit jeher ebenfalls für den häuslichen und gesundheitsunterstützenden Gebrauch herangezogen. Der Grund hierfür ist im reichlichen Gehalt an Gerbstoffen zu suchen. Der Geruch, der den grünen Pflanzenteilen entströmt, ist ganz charakteristisch und zudem noch insektenabwehrend. Also, warum sollte man daher nicht auch in der Bekämpfung von Motten vorbeugend und gleichzeitig biologisch vorgehen?

Nussblätter im Kleiderschrank

Einzelne ausgewachsene Blätter der Walnuss werden im Monat Juni bei sonnigem Wetter abgepflückt. An einem schattigen Platz mit dem Stiel nach oben aufhängen und möglichst bei Zugluft gut durchtrocknen, sodass sie die Blätter ihre grüne Farbe beibehalten. Die zurückbleibenden Inhalte wie ätherische Öle, Gallen- und Gerbstoffe sind für Motten und anderes Ungeziefer unangenehm. Die Wäschekästen damit bestücken, um eine abwehrende Atmosphäre zu schaffen. Walnuss (Juglans regia) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya