Den Händen zuliebe

24. April 2019

Frisches Weinlaub aufbrühen

Es ist einfach bewundernswert, wenn sich jemand die Mühe macht, mit der eigenen Hände Arbeit und im Zusammenwirken mit der Natur Hochwertiges heranzuziehen, das wir alle letztendlich genießen dürfen. Im Bereich der Landwirtschaft wird auf diese Weise eine hohe Qualität an Produkten bereitgestellt und angeboten. Das trifft auf jeden Fall auch auf den Weinbau zu, der sich mittlerweile international sehen und vor allem schmecken lassen kann. Bis allerdings vom Weinstock die reifen Trauben geschnitten werden können, dauert es noch etliche Monate. Hoffnungsvoll sitzen aber auf den zurechtgeschnittenen verholzten Trieben die sprossenden Blätter und Ranken drauf, die eben dem Wein eigen sind. Und um beides geht es heute: um die Hände und um das Grün am Weinstock. Wer sich beherzt der Arbeit widmet und der sich nicht zu schade ist, dafür die eigene manuelle Kraft zum Einsatz zu bringen, dem wird wohl bewusst sein, dass diese Fertigkeit mit Anstrengungen verbunden ist, die nicht ohne Folgen bleiben. Es kommt natürlich ebenso auf die Verfasstheit der Haut auf den Händen an, wie sehr sie all den Herausforderungen der jeweiligen Beanspruchungen gewachsen sind. Aber leicht kann es passieren, dass die Hände spröde werden und die Haut darauf Risse bekommt und aufspringt. In diesem Falle ist es angezeigt, die Inhaltsstoffe samt dem wertvollen Chlorophyll, das auch im Weinlaub zu finden ist, zur Verwendung heranzuziehen. In den grünen Gewächsteilen befinden sich ja nicht nur Wuchsstoffe, von denen auch der Mensch profitiert, sondern darüber hinaus zusammenziehende Gerbstoffe und auch schleimige Pflanzensubstanzen, die gerade auf die Haut erweichend wirken. Wer also – aus welchem Grund auch immer – zu einer rauen Oberfläche auf den eigenen Händen neigt und zu einer aufgesprungenen Haut ebendort, sollte es nicht unversucht lassen, eine Pflege mit dem frischen Grün aus dem Weingarten durchzuführen.

Erweichendes Handbad

Von frisch getriebenem Weinlaub und Weinranken nimmt man nach dem Zerkleinern 35 g und übergießt diese Menge mit 1 Liter kaltem Wasser. Danach auf den Herd stellen und gründlich aufkochen. Die Flüssigkeit abseihen und die Hände möglichst warm 10 Minuten darin baden. Am Schluss herausnehmen und die Haut an der Luft trocknen lassen, ohne ein Handtuch zu verwenden. In weiterer Folge ist es sinnvoll, die Hände noch mit Hirschtalg oder einer Ringelblumensalbe gut einzureiben. Das hilft vor allem bei einer aufgesprungenen und spröden Oberfläche der Hände. Weintrauben weiß ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya