Die Freude steigern

21. April 2019

Ysop erhellt die Stimmung

Ostern ist endlich da! Halleluja! Waren bis vor Kurzem das Fasten und das damit verbundene Maßhalten das Thema, so darf man jetzt wieder über die Stränge hauen. Gewiss muss das nicht unbedingt beim Essen sein. Denn den meisten von uns geht es doch ohnehin gut. Schauen wir jedoch auch auf die Gesamtverfassung jedes Einzelnen von uns. Da hapert es vielerorts am Zufriedensein mit dem, was man hat. Um einen Weg zum Glück zu finden, dürfen wir alle etwas von den Pflanzen lernen. Der Ysop (Hyssopus officinalis) ist ein ausgesprochenes Pflanzenkind des sonnenreichen Südens unseres Kontinentes. Schmal und hoch strebt der Ysop-Spross empor. Dicht besetzt mit feinlanzettlichen Blättern. Oben gleichsam gekrönt mit einer sich nach einer Seite wendenden bläulichen oder rotvioletten Scheinähre an Blüten. Dieses sympathische Gewächs birgt in den einzelnen Pflanzenteilen eine reiche Zahl an winzigen Öldrüschen. Aus der praktischen Erfahrung der überlieferten Naturheilkunde wissen wir, dass sich die Verwendung des Lippenblütlers einerseits positiv auf die seelische Verfasstheit auswirkt und gleichzeitig die Physis dabei auch nicht zu kurz kommen lässt. Der allgemein krampflösende Effekt, der vom Ysop ausgeht, hat z. B. zur Folge, dass die Niere gut arbeitet und damit eine geregelte Harnabgabe besser vonstatten gehen kann. In der Lunge wiederum löst sich dadurch festsitzender Schleim. Und generell profitiert der gesamte Verdauungstrakt vom Einsatz des Ysops. Wer also nun zum Fest der Auferstehung Christi noch eine Unterstützung benötigt, die ein wenig Sonne in das Innere des Leibes und der Seele zu bringen vermag, ist gut beraten, sich den Ysop als Freund zu wählen. Die ganze Schöpfung ist mit inbegriffen in den Jubel, dass Gott diese Welt nicht ihrem Schicksal allein überlässt, sondern Jesus als Sieger über den Tod uns allen an die Seite stellt. Immerhin sind wir ja Teil alles Erschaffenen auf der Erde und somit auf eine eigene Art und Weise mit dem Ysop verwandt. Freuen wir uns schlicht und einfach darüber! Halleluja!

Ysop-Tee trinken

Von getrocknetem und zerkleinertem blühenden Ysopkraut nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt diese mit 1/4 Liter siedendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. 1 Tasse des Tees wird am besten morgens auf nüchternem Magen getrunken und die zweite dann am Abend einige Zeit vor dem Schlafengehen. Das hellt das Gemüt auf. Bei Magen- und Darmschmerzen trinkt man einen Tee, der zu gleichen Teilen aus Ysop und Fenchel gemischt und wie oben zubereitet wird. Ysop-Blütenzweig (Hyssopus officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya