Für starke Nerven

5. April 2019

Hopfen und Lavendel mischen

Mir kommt vor, dass sich im Laufe der letzten Jahrzehnte sehr viel geändert hat. Damit meine ich aber nicht bloß die technischen Erneuerungen auf allen Ebenen, die Art weltweit miteinander zu kommunizieren oder die Bevölkerungsentwicklung inner- und außerhalb Europas. Die Art der Belastung, der jemand standhalten muss, ist eine andere geworden. Ich denke da bewusst an die Generation meiner Großeltern auf dem Lande, wo man sich am Bauernhof und auf den Feldern mühte und abrackerte, weil vieles rein per Hand geschehen musste. Das blieb nicht ohne physische Spuren. Wenn ich heute den Hopfen (Humulus lupulus) und den Lavendel (Lavandula angustifolia) förmlich auftische, so scheint es mir äußerst angebracht, eben an diese Heilkräuter zu erinnern. Das, was sich so sehr in den Zeiten rund um die Jahrtausendwende gewandelt hat, ist natürlich die Inanspruchnahme der Nerven, die meiner Meinung nach stetig zunimmt. Eine Schnelllebigkeit und die Aufforderung seitens wirtschaftlicher Strömungen, möglichst viel unter einen Hut zu bringen, bleiben ja letztendlich auch nicht ohne Folgen. Das zeigt sich am Phänomen des so genannten Burnout-Syndroms, das nicht selten zu konstatieren ist. Im Hopfen, genauer gesagt in seinen weiblichen Blütenzapfen, finden sich neben konservierenden Gerbstoffen auch ausgleichende und entspannende Substanzen. Die ätherischen Öle wiederum, die besonders die Lavendelblüten auszeichnen, helfen mit, freier zu atmen und indirekt den Willen zu stärken. Kombiniert man nun beide natürlichen und pflanzlichen Gaben des Schöpfers miteinander, kann man sich selbst einen Beistand an die Seite holen, der Leib und Seele streichelt, wenn einem einfach alles zu viel wird. Gerade in Zeiten der mentalen und nervlichen Erschöpfung ist es ungemein wichtig, innezuhalten und den Leib mit Gesundem zu versorgen. Ein Tee kann daher sicher nicht schaden.

Mischung aufgießen und trinken

Zu gleichen Teilen mischt man getrocknete und zerkleinerte Blüten des Hopfens mit denen des Lavendels. Davon nimmt man dann 2 Teelöffel und übergießt diese Menge mit 1/4 Liter siedendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abseihen und bedächtig schluckweise trinken. Das ist vor allem nach einem anstrengenden und nervenaufreibenden Arbeitstag am Abend sehr sinnvoll. Der Tee eignet sich somit recht gut, um nervöse Erschöpfungszustände zu begleiten. Hopfen (Humulus lupulus) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya Lavendelzweig (Lavandula angustifolia) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya