Die Heilung beschleunigen

21. Februar 2019

Frauenmantel wirkt zusammenziehend

In der Natur gibt es viele Facetten, die unser Leben bereichern können. Wir schätzen vor allem die Schönheit, die uns in den belebten Wesen und in den herrlichen Landschaften begegnet. Und darüber hinaus sind wir ja selbst ein Bestandteil dessen, was geschaffen ist und sich im Laufe von Jahrmillionen und Jahrtausenden entwickelt hat. Alles ist letztendlich aufeinander verwiesen. Das zeigt sich im Speziellen auch darin, dass der Mensch von der Existenz der Pflanzen profitiert. Der Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) ist ein Bestandteil der Flora, die sich in unserer Heimat wohl fühlt und daher natürlich vorkommt. Man findet ihn auf ungedüngten und kargen Wiesen. Man muss schon genau hinsehen, um dieses Heilkraut zu entdecken, da es sich in seiner Farbe kaum von seinen ihn umgebenden pflanzlichen Individuen abhebt. Beim Erblicken erkennt man ihn aber gleich an der leicht gefalteten Form der Blätter, die ihm auch seinen Namen eingetragen hat. Als weitere Besonderheit scheiden die Blätter Wasser als „Tautropfen“ aus, die am Blattrand wie schimmernde Perlen sitzen. Zu den Inhaltsstoffen des Frauenmantels zählen vor allem Gerb- und Bitterstoffe, ein wenig ätherisches Öl und eine Spur von Salizylsäure. Dieser „Cocktail“ kann auf verschiedene Weise abgerufen werden und zum Vorteil des Körpers zum Einsatz gelangen. Um noch einmal auf die Bezeichnung des Heilkrautes zurückzukommen, wissen wir aus der Tradition der Naturheilkunde, dass dieses Gewächs hauptsächlich bei den verschiedenen Frauenleiden als begleitende Hilfe verwendet wurde, was auch heute noch geschehen kann. Im Hinblick auf seine zusammenziehende Eigenschaft, die auf dem Vorhandensein von Gerbstoffen beruht, dürfen wir noch an eine äußerlich angewandte Praxis denken, die vom Geschlecht unabhängig ist. Bei einem Besuch des Zahnarztes muss wohl oder übel manchmal etwas aus dem Kiefer extrahiert werden. Man könnte auch ganz einfach sagen, dass ein Zahn gezogen werden muss. Nach diesem notwendigen Eingriff ist es dann in weiterer Folge sinnvoll, die Mundhöhle zu umsorgen. Hier ein praktischer Tipp dazu.

Gurgelwasser aufgießen

Von getrockneten und zerkleinerten Blättern des Frauenmantels nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. Dann 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abseihen und in ein Glas füllen. Nachdem man einen Zahn gezogen bekommen hat, kann man zu Hause nach einiger Zeit darangehen, mit dem lauwarmen Tee zu gurgeln und den Mund auszuspülen, um den Heilungsprozess des Kiefers zu unterstützen. In gleicher Weise eignet sich der Aufguss auch bei entzündlichen Herden im Mundraum. Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya