Heilsames Hausmittel

10. Februar 2019

Ein Öl mit Schafgarbenkraut

Einfach nur Fassade zu sein – das ist eindeutig zu wenig. Dies gilt für ein Produkt, das wir erwerben sollen wie noch viel mehr bei Menschen, denen wir begegnen. Bei den Heilpflanzen dürfen wir ebenso diesen Maßstab ansetzen und dabei werden wir wohl kaum eine Enttäuschung erleben. Denn nimmt man sich z. B. die Schafgarbe (Achillea millefolium) genauer unter die Lupe, kommt man wohl aus dem Staunen nicht heraus. Allein die grazil und geradezu ziselierte Konstruktion ihrer Blätter sind schon ein Fingerzeig dafür, dass wir es wie bei allen Pflanzen mit einem wundersam gewachsenen Individuum zu tun haben, hinter dem auf keinen Fall ein menschlicher Konstrukteur stecken kann. Um wiederum zum Praktischen zurückzukehren, dürfen wir feststellen, dass sich die Schafgarbe im Laufe der Geschichte als durchaus brauchbare Unterstützung im Hinblick auf die menschliche Gesundheit erwiesen hat. Eine ganze Reihe von Heilwirkungen lassen sich hier aufzählen, die in Verbindung mit dem populären Korbblütler zu nennen sind, so z. B. stoffwechselanregend, adstringierend, entzündungshemmend bei Verletzungen und Wunden, daher auch antiseptisch, narbenbildend, krampflösend, verdauungsfördernd und bei den Frauen menstruationsregulierend. Gewiss lässt sich daraus schließen, dass man die Schafgarbe auf verschiedene Weise verwenden bzw. aufbereiten kann, um je nach Bedarf den gewünschten Effekt abrufen zu können. Um ein Hausmittel herzustellen, das einfach und praktisch zum Einsatz kommen kann und nicht viel an Aufwand benötigt, ist wohl ein Öl ein gangbarer Weg, um die Schafgarbe zur Geltung zu bringen. Dieses lässt sich auch mehrfach verwenden.

Ölauszug mit Schafgarbe

Für eine äußerliche Anwendung leistet ein Kräuteröl gute Dienste, das folgendermaßen angesetzt werden kann: in einem Verhältnis 1 : 4 übergießt man getrocknete und zerkleinerte Blüten und Blätter der Schafgarbe mit kaltgepresstem Olivenöl. 2 Wochen bei Zimmertemperatur in einem verschlossenen Glasgefäß stehen lassen und dann abseihen. Den pflanzlichen Rückstand auspressen und das dadurch gewonnene Öl dem Rest beimengen. Kühl und dunkel lagern. Eignet sich ganz gut für Einreibungen bei Hautirritationen, Venenentzündungen und selbst bei Kopfschmerzen. Schafgarbe mit Wurzel (Achillea millefolium) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya