Verwerten statt wegschmeißen

20. Januar 2019

Gilt auch für Hagebutten

Die Problematik mit den Abfallprodukten menschlicher Zivilisation ist nichts Neues. Immer wieder hat man sich darüber den Kopf zerbrochen, wie man vor allem Ballungszentren und Städte von dem frei bekommt, was Leute nun einmal tagtäglich entsorgen. Darüber gibt uns schon die antike Literatur der alten Römer Auskunft. Und es wird immer schwieriger und kostenintensiver, Müll zu lagern, zu verbrennen oder bestenfalls zu recyceln. Im Umgang mit Kräutern und Früchten hat es sich seit jeher bewährt, damit sparsam und sinnvoll umzugehen. In den Hagebutten finden wir ein besonders gutes Beispiel dafür. Die Früchte der Hundsrosen sind ja ohnehin vielen bekannt. Den meisten steht dabei wohl die Verwendung als Tee vor Augen, den ich durchaus wärmstens empfehlen kann. Gewiss sind die darin enthaltenen Fruchtsäuren nicht jedermanns Geschmack, aber dennoch benötigen wir gerade im Winter die Vitamine, die eben auch in den Hagebutten gespeichert sind. Was der Mehrheit wahrscheinlich mehr mundet, das ist die Marmelade, die aus den roten Gaben der Rosenstauden eingekocht wird. Und manchmal nimmt man lediglich das Fruchtfleisch der Hagebutten her, um etwa ein Mark herzustellen, das man ebenfalls kulinarisch sehr gut zum Einsatz bringen kann. Dabei bleiben jedoch Rückstände übrig, die für gewöhnlich im Eimer für den Biomüll oder auf dem Komposthaufen im eigenen Garten landen. Konkret meine ich die Haut und die Kerne, die sich als gewinnbringend für den Organismus erweisen können, wenn man sie dementsprechend aufbereitet. Das ist dann in gewissem Sinn ein Recycling auf natürliche Art.

Unterstützung für die Nieren

Wenn beim Verarbeiten von Hagebutten Kerne und Hautstücke von der Frucht übrigbleiben, werden diese vor dem Aufbewahren getrocknet. Für einen Tee nimmt man dann 2 Teelöffel davon, die man mit 1/4 Liter kochendem Wasser aufgießt. 15 Minuten ziehen lassen und hernach abseihen. Etwas Zitronensaft beigeben und schluckweise trinken. Der hohe Anteil an Kieselsäure, der sich in diesem Absud befindet, kann sich förderlich auf schwache Nieren auswirken. Außerdem enthalten die Hagebuttenkerne noch natürliches Vanillin. Hagebuttenfrüchte ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya