Ein Hauch vom Frühling

10. Dezember 2018

Haselnusskätzchen im Winter

Die Zeiten ändern sich. Das zeigt uns nicht nur die Weise, wie wir etwa miteinander kommunizieren, welche Möglichkeiten uns moderne Verkehrsmittel und -wege zur Verfügung stellen oder wie heutzutage Familie und Beziehung gelebt wird. Das Klima ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Im polnischen Katowice stellt man sich daher genau den Fragen, die vielen unter den Nägeln brennen. Es geht schließlich um unser Überleben auf dem Planeten Erde. Gewiss sind die Kätzchen der Haselnussstauden ein Thema, das der Frühlingszeit zugeordnet werden sollte. Doch möchte ich diese männlichen Blüten des für viele sehr bekannten Gewächses genau jetzt zum Thema machen. Einerseits können sie nämlich gerade in den kalten Monaten gewinnbringend verwendet werden und andererseits soll mit diesen Zeilen ein Anstoß gegeben werden, das kommende Frühjahr mit ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu versehen, um sich die Hausapotheke wieder um eine durchaus brauchbare Ware mehr aufzubessern. Die meiste Beachtung findet wohl vielmehr die Haselnuss, die von Mensch und Tier gleichermaßen geschätzt wird. Immerhin bietet diese Frucht für beide eine Kraftreserve in kargen Zeiten. Zusätzlich soll auch der Genuss nicht zu kurz kommen, den wir mit den Haselnüssen in Verbindung bringen können. Sie schmecken nicht nur vorzüglich, sondern beinhalten einen hohen Gehalt an wertvollem pflanzlichen Fett, an Eiweiß, Kalzium und Eisen. Darüber hinaus stecken auch die Vitamine A, B1, B2 und C drinnen. All diese wertvollen Elemente könnten jedoch nicht heranwachsen, wenn es nicht – wie gesagt – alljährlich zu einer fruchtenden Blüte kommen würde, die übrigens auch für die Bienen eine der ersten Gelegenheiten des Jahres darstellen kann, um an nährende Pollen heranzukommen. Uns interessiert momentan das länglich geformte Haselkätzchen im Ganzen, weil auch Grippe- und Erkältungskrankheiten zu bewältigen sind, die dem Körper einiges an Energie abverlangen.

Begleitender Tee

Bei grippalen Infekten, die Fieber mit sich bringen und bei starken Erkältungen ist es mehr als vernünftig, das Bett zu hüten und die Krankheit auszukurieren. Um dabei besser schwitzen zu können, sollte man sich einen Tee aufgießen, der folgendermaßen zubereitet wird: 2 Teelöffel mit ganzen getrockneten Haselnusskätzchen werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. Danach 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Entweder ungesüßt oder mit ein wenig Beigabe von Honig schluckweise trinken. Kann auch mithelfen, um hohe Fiebergrade wieder zu reduzieren. Haselnusszweig mit Blüten und Früchten (Corylus avellana) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya