Die Kraft der Blüten

7. November 2018

Vom Rosskastanienbaum

Sentimentalität und Melancholie sind nicht unbedingt die Tugenden, die einen vorwärtsbringen. Gefragt ist vielmehr die Entschlossenheit nebst Mut und Klugheit, um in den Zeiten wie den gegenwärtigen etwas bewirken oder bloß bestehen zu können. Und dennoch kann ich nicht umhin, mich des Schönen und Angenehmen zu erinnern, jedoch ohne Wehmut. Ich brauche dafür nur einige Monate zurückzugehen und stehe im späten Frühling vor einem blühenden Kastanienbaum (Aesculus hippocastanum). Es ist eine Pracht, die sich vor meinem geistigen Auge entfaltet, wenn ich über eine derartige Fülle an geöffneten Blüten nur staunen kann. Um nicht bei einer bloßen gefühlsbetonten Erinnerung zu bleiben, ist es durchaus möglich, wieder in die Gegenwart zurückzukehren und auf das zu achten, was mich ganz konkret ausmacht. Unser Körper ist dabei das Ziel einer vernünftigen Sorge. Die Rosskastanienblüten können dabei einen Beitrag leisten, um uns wohler zu fühlen und gegebenenfalls manches Leiden zu begleiten. In diesem Zusammenhang möchte ich Beschwerden ansprechen, die im Normalfall eher die Generationen jenseits des 40. oder 50. Geburtstages betreffen. Da kann es vorkommen, dass sich gerade in der Bein- und Schenkelregion so genannte Krampfadern bilden, die einerseits das Aussehen der Hautoberfläche massiv verändern können und zusätzlich auch Schmerzen verschiedener Intensität verursachen. Hämorrhoiden wiederum können selbst schon bei jungen Menschen auftreten und auch vor Unterschenkelgeschwüren bleiben wir nicht gefeit. In all diesen Anliegen erweist die Rosskastanie gute Dienste.

Rosskastanien-Blütentee

Von getrockneten weißen Blüten der Rosskastanie nimmt man eine Menge von 25 g, die man mit 1/2 Liter kochendem Wasser überbrüht. 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Über den Tag verteilt kann man jene Stellen damit einreiben bzw. abwaschen, die Krampfadern, Geschwüre oder Hämorrhoiden aufweisen. Zusätzlich ist es auch möglich, einen Tee, der im herkömmlichen Heißaufguss zubereitet wird, zu trinken. Am besten 3 Wochen lang morgens und abends je 1 Tasse davon. Rosskastanie mit Blüten und Früchten (Aesculus hippocastanum) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya