Für Appetit und Gemüt

3. Oktober 2018

Die Goldmelisse ist für beides da

Nun, da die Ernte auf den Feldern abgeschlossen ist und im Garten es höchste Zeit wird, das letzte Obst zum Lagern einzubringen, darf man ruhig auch schon in die Zukunft blicken. Denn immerhin gilt es sowohl für die Äcker als auch für das grüne Paradies rund ums Haus Planungen anzustellen, was man wo im kommenden Frühjahr anbaut bzw. neu setzt. Dabei sollte ebenso den Heilpflanzen ein Platz eingeräumt werden. Die Goldmelisse (Monarda didyma) zählt sicher zu den anspruchslosesten Gewächsen dieser Art. Jeder Platz ist ihr recht, ob trocken oder feucht. Auf trockenen Standorten muss von Zeit zu Zeit gegossen werden. Ihr Aroma ist hier bedeutend stärker als auf schattigen und nassen Stellen. Das lässt sich direkt vor Ort feststellen, indem man die voll ausgebildeten Lippenblüten abzupft und im Mund zerkaut. Da die Goldmelisse ursprünglich auf dem amerikanischen Festland ihre Heimat hatte und erst mit der beginnenden Seefahrt in Europa kultiviert wurde, nimmt es nicht Wunder, dass bereits die indigene Bevölkerung jenseits des großen Wassers gute Erfahrungen mit diesem Heilkraut gemacht hat und dieses tradierte Wissen nun auch uns in einer oft viel zu zivilisierten Lebenswelt fernab jeglicher direkten Verbindung zu Mutter Natur zur Verfügung steht. Und es gibt zwei Bereiche, die den vermehrt im Städtischen lebenden Zeitgenossen Probleme bereiten können: der Verdauungstrakt und das Nervengeflecht. Es ist sicher nicht gut, diese beiden wichtigen Bestandteile unserer Physis nur für sich alleine und daher isoliert zu betrachten. Im Sinne einer ganzheitlich betriebenen Gesundheitsvorsorge erweist es sich daher als klüger, alles im Körper in einem jeweils größeren Zusammenhang zu erwägen. Nur, der Gedanke alleine genügt dabei nicht. Das Konkrete erst zeigt eine positive Wirkung, die für einen besseren Allgemeinheitszustand sorgt.

Anregender Tee

Sowohl aus den getrockneten Blüten als auch aus den getrockneten Blättern der Goldmelisse lässt sich ein brauchbarer Haustee aufgießen. Dazu nimmt man 2 Teelöffel der zerkleinerten Droge und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Um die Magen- und Darmtätigkeit milde anzuregen, trinkt man am besten ein paar Tage hintereinander jeweils 1 Tasse 1/2 Stunde vor dem Essen. Das hebt den Appetit und tut gleichzeitig den Nerven gut. Goldmelisse oder Indianernessel (Monarda dydima) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya