Pflege der Haare

18. September 2018

Den Fenchel nicht vergessen

Wer auf Heilkräuter zugeht, sich für sie interessiert und schließlich den konkreten Gebrauch derselben anstrebt, darf sich dabei ruhig ein wenig Zeit lassen. Denn schließlich ist es meiner Meinung nach wichtig, eine gute Beziehung zu einem Gewächs aufzubauen. Dies kann optimal geschehen, indem man z. B. die äußere Gestalt eines pflanzlichen Individuums genauer betrachtet. Probieren wir das einmal beim Fenchel (Foeniculum vulgare) aus. Die Blätter des Fenchels sind sehr fein und durchlässig konstruiert. Man könnte fast meinen, sie wären „an der Luft für die Luft“ gebildet worden. Das Goldgrün der Blattfarbe wiederum ist Ausdruck der intensiven Lichtkräfte, die dieses Blattwerk mit seinem luftigen Wesen durchdrungen haben. Im Blütenstand steigt die Pflanze empor und strahlt kraftvoll auseinander. Wenn man nun von diesem Sinnieren einen Bezug zu etwas Leichtem und Feinem auf dem eigenen Körper herstellen möchte, so landet man wohl oder übel bei den Haaren auf dem Kopf, die Ziel der täglichen Pflege sind, solange man noch welche hat. Der Fenchel ist für uns mitsamt seinen Früchten vor allem als Gewürz bekannt bzw. als Hilfsmittel, das dem Magen- und Darmtrakt bei Jung und Alt zu Hilfe kommt. Die Inhaltsstoffe der Fenchelkörner werden hauptsächlich vom Vorhandensein ätherisch-öliger Substanzen bestimmt, die sich außerdem positiv auf die Haut und der darauf sitzenden Haarpracht erweisen können. Gerade dann, wenn man unter einem leicht fettenden Haar zu leiden hat, kann es durchaus möglich sein, dass der Fenchel das Richtige ist, was man auch anwenden darf.

Fenchelhautwasser verwenden

Um eine Hilfe für Haut und Haar herzustellen, nimmt man 4 Esslöffel voll zerstoßener Fenchelkörner und überbrüht sie zuallererst mit 3/4 Liter kochendem Wasser. Das Ganze 30 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. In eine Literflasche füllen und den verbleibenden Raum mit 1/4 Liter 70%igem Alkohol ergänzen. Kühl und dunkel lagern. Um fettiges Haar zu pflegen, wäscht man damit das Haar samt dem Haarboden gut durch und trocknet schließlich alles gründlich ab. Fenchel (Foeniculum vulgare) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya