Tonikum in Pulverform

19. September 2018

Das Eisenkraut trocknen

Wer auf Heilkräuter zugeht, sich für sie interessiert und schließlich den konkreten Gebrauch derselben Der Mensch braucht im Laufe seines Lebens permanent Nachschub und Ergänzung, um nicht zu vergehen. Schon gleich nach der Geburt ist es von großer Bedeutung, Zuwendung und Hautkontakt zu erhalten. Darauf folgt sodann die Nahrung in Form von Muttermilch, die ein gutes Durchstarten ermöglicht. Gewiss verändert sich das alles im Laufe der Zeit, ohne dass wir jedoch ein Angewiesen-Sein auf externe leibliche und seelische Energiequellen ad acta legen könnten. Die Kräuter gehören zu diesem Prozess genauso dazu wie eben auch das Essen und Trinken. Im Eisenkraut (Verbena officinalis) haben unsere Vorfahren schon lange eine Gabe Gottes erkannt, die nicht lediglich dazu dient, die Erde zu begrünen oder Tieren als Futter bereitzustehen, sondern ebenso dem Menschen einen Nutzen zu bringen. Bei mystischen Ritualen der Ägypter, Griechen, Römer und Araber spielte das Eisenkraut einst eine wesentliche Rolle. Es waren schließlich die Kreuzfahrer, die es dann in Europa bekannt machten. Das Eisenkraut ist eine Pflanze, die in freier Natur ganz schlicht, einfach und anspruchslos ihr Dasein verbringt. Sie wird bis zu 50 cm hoch und besitzt einen steifen rauen und vierkantigen Stängel, der nach oben hin verästelt ist. Als gerbstoffhaltiges und gleichzeitig schleimiges Bittermittel wirkt das Eisenkraut nieren- und magenstärkend. Es regt ebenso den Stoffwechsel gut an. Und gerade bei dem Genannten ist es gut, unserem Bruder Körper immer wieder eine Unterstützung bzw. die eingangs beschriebene Ergänzung zukommen zu lassen. Dabei muss man nicht immer komplizierte und diffizil aufbereitete Wege beschreiten. Oft ist es ganz einfach, die Kräuter in den Alltag so zu integrieren, dass ihre Wirkung auch zwischendurch zum Tragen kommen kann.

Zerriebenes Kraut einnehmen

Eisenkraut hat eine entkrampfende und beruhigende Wirkung. Daher ist es gut, diesen Effekt bei Bedarf gleich abzurufen. Dazu nimmt man getrocknete Blätter des Eisenkrauts und zerreibt sie am besten in einem Mörser so lange, bis diese pulverisiert sind. Davon kann man über den Tag verteilt 4- bis 5-mal 1/2 Teelöffel zusammen mit etwas Joghurt, Marmelade oder einem Stück Brot zu sich nehmen. Das kann auch hilfreich sein für Mütter nach einer Geburt. Eisenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya