Biologisches Garteln

2. Juni 2018

Blattläuse mögen keine Kapuzinerkresse

Zum Umdenken in unserem Verhalten der Natur gegenüber gibt es keine Alternative. An einem verlängerten Wochenende wie dem gegenwärtigen darf man daher aus dem Druck des Alltags aussteigen und nun nach Fronleichnam ein wenig durchatmen. Gut geht das, wenn man sich bei einer Tätigkeit im eigenen Garten, so man diesen besitzt, gewissermaßen neu erdet und die Beziehung zur Schöpfung vertieft. Und zu tun gibt es dort sicher genug. Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) soll heute einmal mehr als Partnerin in Sachen Pflanzenpflege vorgestellt werden, denn immerhin kennen z. B. Blattläuse keinen Respekt vorm Gartenzaun. Die blütenprächtige Kapuzinerkresse stammt ursprünglich aus Mittelamerika, wo sie bereits von der dort ansässigen indigenen Bevölkerung therapeutisch verwendet wurde. Bei uns landet sie eher in der Küche, da ihre Blätter und Blüten einen würzigen Geschmack besitzen, der u. a. Salate aufbessert und allein schon optisch etwas hermacht. Die Kapuzinerkresse ist botanisch mit unseren Kreuzblütengewächsen Kren oder Raps verwandt. Damit steht auch ein Gehalt an Senfölen in Verbindung, der nun gerade für den Garten zum Einsatz kommen kann. Wie oben erwähnt, macht all jenen, die Blumen und Gemüse mithilfe einer liebevollen Pflege umsorgen und hegen, die Anwesenheit von Blattläusen große Sorgen. Daher sucht man nach einer Möglichkeit, die grünen Schützlinge wiederum von den Plagegeistern zu befreien. Ein Tee aus Kapuzinerkressen-Kraut ist schnell zubereitet. Dieser schmeckt den Plagegeistern überhaupt nicht und hinterlässt zudem keine chemisch bedenklichen Rückstände auf den Gewächsen und im Boden.

Naturnahe Schädlingsbekämpfung

Frische Blätter und Ranken der Kapuzinerkresse werden klein geschnitten und mit 1/2 Liter kochendem Wasser übergossen. Die Pflanzenteile sollen lediglich mit der Flüssigkeit bedeckt sein und nicht darin schwimmen. So entsteht ein stark konzentrierter Auszug, den man vor dem Abseihen noch 15 Minuten ziehen lässt. Die Pflanzenteile presst man zusätzlich aus. Für ein paar Tage kann man den so gewonnenen Aufguss in einer dunklen Flasche im Kühlschrank lagern. Bei Blattlausbefall verdünnt man den Tee mit Wasser im Verhältnis 1 : 10 und besprüht damit die befallenen Stellen auf den jeweiligen Pflanzen. Kapuzinerkresse ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya