Blüten für den Magen

1. Mai 2018

Flieder als Tonikum

Jetzt im Mai kann man an allen Ecken und Enden den Flieder wohl kaum übersehen. Das ganze Jahr über führt er mit seinen herzförmigen grünen Blättern ja eher ein bescheidenes Dasein. Dennoch ziert und schmückt er auch auf diese Weise. Immerhin finden in den Sträuchern unzählige Vögel ihren verdienten Rast- und Zufluchtsplatz. In der Regel haben wir es mit dem Gemeinen Flieder (Syringa vulgaris) zu tun, der ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammt und schon seit langem in unseren Breiten vor allem in den Gärten als Schmuck dient. Mit seinen verwandten Arten zählt der Gemeine Flieder zur Pflanzengattung der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Wer den Duft der beliebten Vasenblume einatmet, ahnt oft kaum, dass man diese prächtigen Blüten auch in der Naturheilkunde einsetzen kann. Erntet und trocknet man die zarten grünen Blätter des Flieders, so kann man sogar diese in der eigenen Hausapotheke verwahren, um eine Hilfe zu haben, wenn das nächste Fieber dem Organismus seine Kräfte raubt. Denn ein Tee, der daraus bereitet wird, vermag die Temperatur des Körpers zu senken. Der Flieder vor der Haustür liebt das Licht und sucht es förmlich durch seinen kaum zu bändigenden Wuchs, sofern er im Schatten steht. Er kann auf eine wunderbare Weise das Sonnenlicht zugunsten des Menschen verwandeln.

Blütentee aus Flieder

Der blühende Fliederstrauch soll um die Mittagszeit aufgesucht werden, will man die frisch aufgebrochenen Blüten ernten. Diese werden dann gründlich im Schatten getrocknet. Bei Unwohlsein im Oberbauch kocht man mit 4 Esslöffeln der gewonnenen Droge 1 Liter Tee im Heißaufguss, den man nach dem Abseihen in eine Thermosflasche füllt und tagsüber verteilt trinken kann. Fliederzweig mit Blüten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya