Bei Hautunreinheiten

1. März 2018

Dem Hirtentäschel Vertrauen schenken

Die Kräuterkunde erweist sich als äußerst spannendes Wissensgebiet, weil man praktisch jeden Tag etwas Neues dazulernen kann. Es genügen allein schon die botanischen Details, um sich von den geheimnisvollen Zusammenhängen der Pflanzenwelt angezogen zu fühlen. Doch gibt es ja zusätzlich noch die Verbindung zwischen den Heilgewächsen und dem Menschen, die sich sehr oft als fördernd und unterstützend herausstellen. In der wunderbaren Schöpfung spielt zudem die augenfällige Zeichenhaftigkeit eine Rolle, die wir z. B. am Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris) ablesen können. Die Führer der weidenden Herden gingen ja nie ohne eine Tasche auf ihre oft ausgedehnten Wanderungen. Und am Hirtentäschel hat man genau diese in den Fruchtschoten wiedererkannt. Wir finden jenes Kreuzblütengewächs in ganz Europa. Die ein- bis mehrjährige Pflanze besitzt eine spindelförmige Wurzel und wird zwischen 30 und 40 cm hoch. Aus einer vielblättrigen Rosette erwächst der Blütenstand, der sich in eine langgezogene Fruchttraube verwandelt, an der wir dann die kleinen verkehrt herzförmigen Schoten finden. Als Standort bevorzugt die Pflanze Wiesen, Wegränder, Erdhaufen und Gräben. Darüber hinaus liebt sie auch gedüngten Boden. Das blühende Kraut erntet man normalerweise von April bis September. Es wird im Schatten getrocknet und muss, nachdem es kleingeschnitten wurde, lichtgeschützt uns trocken aufbewahrt werden. In der Volksheilkunde fand das Hirtentäschel schon seit langem bei Gicht, Gelbsucht und bei inneren und äußeren Blutungen seine Anwendung. In Bezug auf unsere Haut, im Speziellen der im Gesicht, kann diese Pflanze durchaus einen reinigenden Effekt an diejenigen weitergeben, die der heilsamen Wirkung des grünen Freundes aus Gottes Schöpfung Vertrauen schenken.

Hirtentäschel-Tee bei Akne

Für einen begleitenden Tee, den man vor allem bei Auftreten von Akne zu sich nehmen kann, benötigt man getrocknetes und zerkleinertes Kraut vom Hirtentäschel. Davon nimmt man 2 Teelöffel voll und überbrüht die Droge mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. 6 Wochen lang früh und abends je eine Tasse trinken. Hirtentäschel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya