Ausgewogenheit ernten

15. Februar 2018

Die Fichten haben heilsame Nadeln

Die Bedachtnahme auf vorhandene Rohstoffe bezieht sich meist auf mineralische Materialien und fossile Energiequellen. Dabei sollte man in dieser Hinsicht aber nicht die pflanzlichen Ressourcen übersehen, die uns hierzulande schlicht im Holz in großem Ausmaß zur Verfügung stehen. Betrachten wir unsere Wälder, so wird es manchem Forstmann die Stirn in Runzeln legen, bleibt doch das stets wärmer werdende Klima nicht ohne Folgen für die ihm anvertrauten Baumflächen. So muss sich im Flachland vor allem die Fichte (Picea abies) vermehrt den Herausforderungen stellen, wenn z. B. aufgrund mangelnder Niederschläge der Borkenkäfer ein leichtes Spiel hat. Egal, ob man in einem Wald viel oder wenig Fichten vorfindet: ein Spaziergang darin rentiert sich immer. Einerseits zeigt sich uns dort so etwas wie eine natürliche Geborgenheit, die auch von der Tierwelt in Anspruch genommen wird, andererseits kommt zudem unsere Lunge auf ihre Rechnung. Die frisch von den Bäumen bereitgestellte aromatische Luft lässt den Organismus nach einem arbeitsreichen Tag z. B. wieder ein ausgewogenes Gleichgewicht erlangen. Dieser Effekt steckt aber auch direkt in den Wuchsteilen der Nadelbäume drinnen. Der Anteil an Terpenen und ätherischem Öl tut das Seine, um unserer Physis eine Unterstützung zu gewährleisten, die wir einfach öfter als notwendig brach liegen lassen. Dabei ist es doch relativ einfach, das Gesundheitsfördernde der Waldnatur abzurufen, um damit uns selbst etwas Gutes zu tun. Das ist zudem von den Jahreszeiten unabhängig.

Fichtennadel-Bad

Zu jeder Zeit können Fichtennadeln von den Bäumen geerntet und getrocknet werden. Davon nimmt man 150 g und kocht sie in 2 Liter Wasser gut auf. Danach abseihen und dem Badewasser beigeben. Durch das Erwärmen verdampfen die ätherischen Öle der Fichte und wirken sich mittels unserer Atmung und der Haut schleimlösend und stoffwechselanregend auf unseren Körper aus. Zudem ist die beruhigende Wirkung eines Fichtennadel-Bades nicht zu unterschätzen. Fichtenzweig und Fichtenzapfen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya