Eine kleine Prise Gesundheit

3. November 2017

Mit dem Ysop den Leib stärken

Auf die Menge kommt es an! – Das gilt bei vielen Dingen. In gegenwärtigen Zeiten, wo wir uns oft mehr als genug zugestehen, ist es wiederum angesagt, sparsamer und bescheidener zu wirtschaften und zu leben. Das rechte Maß in allem zu finden, hat z. B. der heilige Benedikt in seiner Regel für die Mönche als eines der Ziele des klösterlichen Lebens vorgegeben. Im Umgang mit Kräutern dürfen wir diese Devise des heiligen Gottsuchers ebenso aufgreifen. Beim Ysop (Hyssopus officinalis), der in den Küchen seit Menschengedenken als Gewürzkraut Verwendung findet, entdecken wir ein Exempel, an dem man einmal mehr merkt, dass ein behutsamer Einsatz sich durchaus bezahlt macht. Von seinem Wesen her kann man den Ysop als einen heiteren Gesellen bezeichnen. Das hat seinen Grund sicherlich u. a. in seiner mediterranen Herkunft. Er verträgt an seinen Standorten eine Menge an Sonnenschein und begnügt sich andererseits mit wenig Niederschlag. Führt man mit dem aromatischen Lippenblütler etwa eine Tee-Kur durch, so kann man damit sein Gemüt aufhellen, der Schwermut entgegenwirken und dem Optimismus auf die Sprünge helfen. Diese seelisch-geistige Wende wird dadurch erreicht, weil in der öldrüsigen Pflanze eben die physischen Drüsen des gesamten Verdauungstraktes positiv beeinflusst werden. Bei Magen- und Darmstörungen ist es folglich von Vorteil, den Ysop zu nutzen. Um vorbeugend vorzugehen, kann man sich auch einer anderen Methode bedienen, die eigentlich ganz einfach umzusetzen ist.

Ysop pulverisieren

Die Blätter, Blüten und Triebspitzen des Ysop-Krautes sollen in getrockneter Form vorhanden sein. Diese kann man im Mörser so lange reiben, bis daraus ein Pulver entsteht. Davon wiederum nimmt man dann 2- bis 3-mal am Tag je 1/2 Löffel voll, den man mit etwas Honig, Marmelade oder Joghurt abmischt und nach ein wenig Einspeicheln im Mund schluckt. Diese Anwendung ist eine sanfte Unterstützung für Lunge, Galle, Leber und Nieren. Somit stärkt man das gesamte allgemeine Wohlbefinden. Ysop ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya