Dem Wundliegen vorbeugen

21. Oktober 2017

Kalmus als Pflegehilfe

Das Leben ist vielschichtig und herausfordernd. Die großen Themen wie Wirtschaft, Friedensbemühungen, Klimawandel und Energieverbrauch sind nicht nur ein Auftrag für die Politik im eigenen Land sowie weltweit, sondern bewegen auch alle jene, die sich Gedanken über die Zukunft unseres Planeten machen. Das Einzelschicksal bedarf jedoch ebenso der Aufmerksamkeit vieler. Denn oft finden Menschen weniger Beachtung, die durch eine schwere Behinderung oder durch eine Krankheit an den Rollstuhl oder gar ans Bett gefesselt sind. Mit dem Kalmus (Acorus calamus) soll heute daher einmal dieses Anliegen in den Vordergrund treten. Schauen wir uns zu Beginn die Herkunft des wasserliebenden Gewächses an. Die Ursprünge des Kalmus liegen in Südchina und Vorderindien. Im 16. Jahrhundert wurde er über Konstantinopel nach Europa gebracht, wo er fortan in Gärten und Parks als Heilpflanze kultiviert wurde. Da er sich gleichsam selbständig machte, kann man ihn durchaus in freier Natur antreffen. Sieht man sich die Wirkstoffe des Kalmus an, so ist er aufgrund seiner Bitterstoffe verdauungsfördernd und magenstärkend, zudem stoffwechselanregend, zusammenziehend und krampfstillend. Er erweist sich überdies als unterstützend für die Haut, womit wir bei einem Anliegen angekommen wären, das vor allem jene betrifft, die gehbehindert oder bettlägerig sind. Denn die Druckstellen, die durch eine vermehrte Immobilität entstehen, führen häufig zu offenen Stellen auf der Haut. Mit dem Kalmus kann man mithelfen, diesen Umstand besser in den Griff zu bekommen.

Kalmusöl zur Hautstärkung

250 g der zerkleinerten Kalmuswurzel in 1 Liter naturreinem Olivenöl in einem Glas verschlossen ansetzen. Täglich durchschütteln und am Schluss abseihen, die Wurzelstücke auspressen und das abgefüllte Öl dunkel und kühl lagern. Damit reibt man dann die im Hinblick auf das Wundliegen gefährdeten Hautstellen der Patienten, wie Füße, Waden, Schulterblätter, Ellbögen und Kopfrückseite, wiederholt ein. Kalmus ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya