Die Arzneipflanze des Jahres 2018
18. Oktober 2017Der Andorn ist sehr wertvoll
An der Universität der unterfränkischen Stadt Würzburg ist ein Forschungsinstitut angesiedelt, das sich nun schon seit geraumer Zeit mit dem Wissensgebiet der mittelalterlichen Klostermedizin befasst. Von dort aus wird alljährlich eine Arzneipflanze als sogenannter Jahresregent ausgerufen. Vorausblickend auf 2018 ist es diesmal der Andorn (Marrubium vulgare). Manche Heilpflanzen sind wohl seit alters her bekannt, doch fallen sie bisweilen dem Vergessen anheim. Daher ist es gut, durch mediale Akzente Liebenswertes und Hilfreiches wieder in Erinnerung zu rufen. Der Andorn gehört zu den Lippenblütlern und hat seine ursprüngliche Heimat rund um das Mittelmeer. Früh schon wurde er in Gärten kultiviert und für die Heilkunde genutzt, was u. a. auch archäologische Funde aus der Steinzeit beweisen. Er wächst gerne entlang von Wegen und bevorzugt sonnige Lagen in der Nähe von Mauern und auf Schutthalden. Wie sein wissenschaftlicher Name bereits aufzeigt, enthält das Kraut des Andorns den Stoff Marrubiin, der sich anregend auf die Verdauungsorgane auswirkt. Darüber hinaus hat sich der Andorn auch bei Husten und Bronchitis als gute Unterstützung erwiesen. Um sich die Hilfen der Arzneipflanze des kommenden Jahres zugänglich zu machen, ist es möglich, auf die getrocknete Blattdroge zurückzugreifen, die auch im Kräuterpfarrer-Zentrum erhältlich ist. Diese kann nicht nur als Tee zum Einsatz kommen, sondern darf ebenso auf andere Weise als Hausmittel verwendet werden.Öl-Auszug mit Andorn
30 g getrocknete Andorndroge übergießt man mit 1/2 Liter reinem Olivenöl. 14 Tage lang in einem verschlossenen Glas in die Sonne stellen und täglich einmal gut durchschütteln. Danach abseihen und den verbliebenen Rückstand zusätzlich auspressen. Lichtgeschützt in Fläschchen lagern. Bei Ohrenschmerzen kann man z. B. eine paar Tropfen davon ins Ohr einträufeln. Bei leichter Verstopfung wiederum sollte man 2-mal täglich 1 Teelöffel davon einnehmen. Danach einen Schluck Milch nachtrinken oder ein Stück Brot essen. In der Schwangerschaft nicht anwenden! Auch Kindern unter 12 Jahren keinesfalls verabreichen!
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