Wenn Krämpfe quälen

12. April 2017

Die Käsepappel an die Haut lassen

Die Vielfalt von Gottes pflanzlicher Natur ist sehr groß. Oft begegne ich Zeitgenossen, die sehr wohl ein Interesse für die Kräuterkunde aufbringen. Die Fülle und die Menge an Arten und Gattungen lässt sie jedoch davor zurückschrecken, sich eingehender mit einer liebevollen Botanik auseinanderzusetzen. Man muss ja nicht unbedingt alles wissen. Ein sehr bescheidenes Gewächs, das wortwörtlich am Boden bleibt, ist die Käsepappel (Malva neglecta). Sie hat bereits in der Antike ein hohes Ansehen genossen. Daher dürfen wir auch heute ihre Heilwirkungen unter die Lupe nehmen. Dieses Malvengewächs erweist sich als beruhigend, reizmildernd, erweichend und darüber hinaus als entzündungswidrig. Das ganze blühende Kraut kann im Sommer bei gutem Wetter geerntet und im Schatten rasch getrocknet werden, um es für spätere Zeiten griffbereit aufzubewahren. In der Naturapotheke meines Elternhauses wurde dem Käsepappelkraut immer ein Platz freigehalten. Und diesen Tipp darf ich auch all jenen weitergeben, die sich um ihre Gesundheit sorgen und mühen. Oft gibt es im Inneren des Körpers Anzeichen einer Verstimmung oder gar einer Kolik. Das sollte man gewiss nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern den Ursachen hinterhergehen, die z. B. einen krampfhaften Zustand auslösen. Weiß man selbst darüber Bescheid, ohne den Arzt für eine sichere Diagnose konsultieren zu müssen, so kann man sich zumindest für eine kurze Zeitlang mit der Käsepappel behelfen. Denn immerhin sind so genannte Hausmittel nicht zu verachten, auf die schon unsere Altvorderen große Stücke gehalten haben. Und ein Tee, den man aus dem Käsepappelkraut zubereitet, kann nicht nur über den Magen und den Darm seine Wirkung weitergeben.

Käsepappel-Bad

Ein Tee aus Käsepappelkraut wird im Kaltansatz zubereitet. Dazu nimmt man 2 Teelöffel der zerkleinerten Droge und setzt sie 8 Stunden lang mit 1/4 Liter Wasser an. Öfters umrühren. Zuletzt nur auf Trinktemperatur erwärmen, nachdem man den Ansatz abgeseiht hat. Für ein Bad, das ich bei inneren krampfhaften Zuständen als Linderungsmaßnahme empfehle, benötigt man jedoch 2 Liter eines stärkeren Tees, den man mit 100 bis 150 g Käsepappelkraut zubereitet und dann dem warmem Badewasser hinzufügt, um darin ca. 20 Minuten zu baden. Käsepappel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya