Er gibt den Ton an

11. Februar 2017

Der Blutweiderich in einer Teemischung

Gerne spricht man von so genannten Alpha-Tieren und parallel dazu im Bereich von unsereins als humane Wesen von Alpha-Menschen. Sie stechen aus der Gemeinschaft der sie Umgebenden dadurch heraus, weil sie z. B. durch ein richtungsweisendes Verhalten in der Hierarchie eine bevorzugte Stellung einnehmen. Sie geben den Ton an und regeln so manche Konfliktsituation durch ihr Eingreifen. Wieweit dies auch bei Pflanzen zutrifft, lässt sich sicherlich diskutieren. In der freien Natur gibt sich der Blutweiderich (Lythrum salicaria) eher bescheiden. Ihm macht es nichts aus, gleichsam nasse Füße zu bekommen, da er seinen Standort vor allem in unmittelbarer Gewässernähe sucht. Das Heilgewächs besitzt wertvolle Inhaltsstoffe, die unserer Gesundheit zuträglich sind. Durch den hohen Anteil an Gerbstoff verwendete man früher die Blüten sogar dafür, um Leder in einen gebrauchsfähigen Zustand zu bringen. Der Name dieser Uferpflanze rührt auch von den blutstillenden Eigenschaften der einzelnen Pflanzenteile. Im alltäglichen Hausgebrauch nimmt man den Blutweiderich kaum wahr. Da haben eindeutig populärere und gebräuchliche Kräuter, die man über den allgemeinen Handel schneller zur Hand hat, den Vorrang. Will man aber für das allgemeine Wohlbefinden und für die Unterstützung der körpereigenen Abwehrkräfte etwas tun, so darf man ruhig dem Blutweiderich dazu verhelfen, die Führung in einer Gruppe zusammen mit anderen Heilgewächsen zu übernehmen. In einer eigenen Mischung kann dies stattfinden, ohne jedoch die übrigen Pflanzen dabei gering zu schätzen.

Haustee für den Alltag

Hat man eine Reihe getrockneter Kräuter zur Hand, so kann man folgende Mischung zusammenstellen: 3 Teile Blutweiderich und je 1 Teil von Melisse, Pfefferminze und Ysop. Von dieser Mischung nimmt man 2 Teelöffel und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Mit ein wenig Honig und Zitronensaft ergänzt, ergibt dies einen wunderbaren Tee, von dem man am besten am Morgen und am Abend je 1 Tasse davon trinkt. Dies festigt die körperliche Konstitution. Blutweiderich ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya