Vielseitig verwendbar

2. Februar 2017

Der Spitzwegerich zeigt Wirkung

Der Begriff eines Lebensberufes scheint heutzutage ausgedient zu haben. Flexibilität ist vielmehr im Arbeitsalltag angesagt, um mit Veränderungen von rasender Geschwindigkeit Schritt halten zu können. Damit bleibt meiner Meinung nach aber gleichzeitig ein gutes Stück Qualität auf der Strecke, die all jene auszeichnet, die über den Schatz reicher Erfahrungen aufgrund einer beständigen Tätigkeit verfügen. Schauen wir doch heute einmal auf den Spitzwegerich (Plantago lanceolata), der meines Erachtens beides in sich vereinigt, also eine vielseitige Verwendbarkeit wie auch ein beständiges Zur-Verfügung-Stehen und die guten Erfahrungen, die schon unsere Altvorderen mit diesem beliebten Heilkraut machten. Es ist sicher vernünftig und ratsam, öfter einmal auf den Spitzwegerich zurückzugreifen. Husten, Heiserkeit und entzündete Atemwege sind gleichsam sein Arbeitsfeld, in dem er sich stets von Neuem bewährt. Das liegt an dem Gehalt an Schleimstoffen, der sich in sämtlichen Pflanzenteilen des Krautes vorfindet ebenso wie auch an den darin vorhandenen entzündungshemmenden Eigenschaften. Im alten China wurde zudem der Same des Wegerichs sehr geschätzt, der dort vor allem zur Stärkung und Heilung von Leber, Nieren und Dünndarm herangezogen wurde. Für gewöhnlich ist es am einfachsten, den Spitzwegerich in Form eines Tees aufzubereiten. Es soll aber auch die Wurzel des Gewächses nicht unter den Tisch fallen, wenn man über eine Möglichkeit nachsinnt, den Spitzwegerich gewinnbringend für seine Gesundheit zu verwenden.

Unterstützung für den Mund

Wenn es im Mund im Kiefer- und Zahnbereich zu Entzündungen kommt, die oft auch in Verbindung mit Schmerzen stehen, dann stellt sich der Spitzwegerich als wertvolle Hilfe heraus. Im herkömmlichen Heißaufguss zubereitet (2 TL für 1/4 l kochendes Wasser, 15 Minuten ziehen lassen), kann der Tee schluckweise getrunken werden. Zielführender ist es in diesem Fall jedoch, die Flüssigkeit auch für Spülungen zu gebrauchen, die man mehrmals am Tag durchführt. Die getrockneten Wurzeln des Wegerichs kann man bei Zahnweh und Mundfäule einfach als Hausmittel kauen. Spitzwegerich mit Wurzel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya