Der etwas andere Christbaum

25. Dezember 2016

Der Apfelbaum zur Winterszeit

Gehen wir zurück in mittlerweile längst vergangene Jahrzehnte, so wissen wir aus den Erzählungen unserer Großeltern, dass es in den von den Weltkriegen geprägten Zeiten viel karger herging als im gegenwärtigen Wohlstandsgewoge. Abgesehen von den nächtens strahlenden Lichterketten, die bei manchen um das ganze Haus gewickelt sind, fehlten damals auch üppig mit gleißendem Firlefanz überhäufte Tannenbäume im trauten Heim. Man musste sich eben begnügen mit dem, was da war. Äpfel, die man liebevoll im Geäst des Christbaums anbrachte, taten das Ihre, um ein weihnachtliches Flair zu verbreiten. Dazu kamen noch bloße oder golden gefärbte Nüsse und wenn’s hoch her ging, einiges an Naschwerk, das eben zu haben war. So soll der Apfel und mit ihm sein diese köstlichen Früchte liefernder Baum heute im Geiste ganz bewusst dem Christbaum zur Seite gestellt werden. Vom gesundheitsunterstützenden Verzehr des Obstes war bereits gestern an dieser Stelle die Rede. Beim Apfelbaum finden wir jedoch noch mehr vor, das wir zu unserer Aufbesserung heranziehen können. So eignen sich z. B. selbst die herabfallenden und sorgfältig gesammelten Blütenblätter dieses Rosengewächses dafür, um in getrocknetem Zustand zu einem Tee aufbereitet zu werden, den man vor allem zur Linderung der Beschwerden im Zuge von Magengeschwüren trinken kann. Ein anderes Thema ist das Fieber, das uns im Laufe eines unseren Körper erobernden grippalen Infekts ins Bett zwingt. Dabei kann uns die Rinde, die von den Zweigen des Apfelbaumes gewonnen wird, zur Seite stehen. Sie darf überdies angewandt werden, wenn jemand in Verbindung mit einer fernen Reise gar ein tückisches Tropenfieber als unliebsames Souvenir nach Hause gebracht hat.

Tee aus Apfelbaumrinde

Von fingerdicken Ästen eines Apfelbaumes, der sich an einem pestizid- und abgasfreien Standort befindet, kann von Herbst bis Frühjahr die Rinde geschält und getrocknet werden. Im Falle von Fieber nimmt man von der zerkleinerten Rindendroge 1 Esslöffel voll und setzt ihn nachtsüber in 1/4 Liter kaltem Wasser an. Am Morgen dann kurz aufkochen und 15 Minuten ziehen lassen. Schluckweise zu sich nehmen, um so Fieberschübe mit dem Getränk zu begleiten. Apfel am Zweig und ein aufgeschnittener Apfel ⓒ wikimedia.commons