Deftiges für den Magen

13. Dezember 2016

Mit Kräutern gut abfangen

Manchmal kommt es mir vor wie ein spannendes Bühnenstück oder ein aufregender Film, wenn die Erzählungen von einem Treffen von Freunden memorierend referiert werden, die des Abends begonnen haben und dann aufgrund der guten Stimmung einige Stunden in den neuen Tag hineinragten. Die Schauspieler sind in diesen Erinnerungen nicht bloß die einzelnen Personen, sondern auch der unweigerlich kredenzte gute Schluck und die vorzüglichen Speisen. Gar nicht so selten tritt dabei zu vorgerückter Stunde die legendäre Eierspeis’ auf, die schnell zubereitet werden kann. Gewürze sollten dabei auf keinen Fall fehlen. Den Kräutern darf ebenfalls eine Rolle zukommen, die durchaus tragend werden kann. Die Liste der hierbei Mitspielenden ist mit fünf Akteuren leicht aufgezählt. Es sind dies der Quendel, der Beifuß, der Ysop, der Rosmarin und der Salbei. Und es tut übrigens bei ihrer Präsenz nichts zur Sache, zu welcher Tages- oder Abendzeit die Eierspeise konsumiert wird. Generell gilt es, bei der täglichen Ernährung darauf zu achten, den Magen, die Bauchspeicheldrüse, die Leber, die Galle und schließlich den Darm nicht alleine zu lassen. Und oft wird ihnen mehr als genug zugemutet. Das manifestiert sich in der Folge keineswegs bloß in der Zunahme des eigenen Körpergewichts samt dessen Umfang, sondern auch in Leiden und Symptomen, die signalisieren, dass man sich zu einseitig und eben zu deftig ernährt. Im Quendel finden wir nicht nur ein Gewürz vor, sondern vielmehr einen Unterstützer der Immunkraft. Die Bitterstoffe des Beifußes trimmen Galle und Leber. Der Rosmarin tut dem Blut gut, das als Transportmittel im Organismus unerlässlich ist. Der Ysop und der Salbei wiederum tragen die im Garten aufgefangene Sonne ins Innere des Leibes. Alles in allem ein brauchbares und gesundes Zutun beim Essen wohlschmeckender Speisen.

Eierspeis-Gewürz

Von den getrockneten, zerkleinerten und letztendlich zerriebenen Kräutern nimmt man folgende Mengen: 5 g Quendel, jeweils 3 g von Beifuß und Ysopkraut, schließlich noch je 2 g Rosmarin und Salbei. Durch das Beigeben dieser Gewürzmischung wird die Freigabe der Verdauungssekrete ab der Mundhöhle bis zum Darm auf eine natürliche Weise angeregt und somit der Körper unterstützt, um so manches schwere Gericht besser zu verarbeiten. Dieses Gewürz kann auch bei anderen Speisen zum Einsatz kommen. Beifußzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya Quendelzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya Ysopzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya