Schmucke Blume samt Heilkraft

9. Dezember 2016

Das Stiefmütterchen in ursprünglicher Form

Die Mode unserer Kleidung ist jeweils ihrer Zeit voraus. Das heißt zwar nicht, die gegenwärtigen Minusgrade zu ignorieren, um bloß mit einem T-Shirt, Shorts und Flipflops am Leib die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Dennoch muss nun bereits der Trend festgelegt sein, der im kommenden Frühjahr und dem darauffolgenden Sommer den visuellen Ton angibt. Die Farben Gelb, Blau und Violett spielen dabei gewiss wieder eine Rolle. Insofern dürften dann auch wiederum das Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis) und das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor) in sein. Gottlob behält die Schöpfung in all ihren wunderbaren Wesen ihr bewährtes Design, unabhängig vom stets wechselnden menschlichen Geschmack. Und die wilden Formen des Stiefmütterchens sind überhaupt nicht schrill oder schräg, sondern ganz bescheiden fügen sie sich zu den anderen kleinen Blumen am Wegrand und auf Brachflächen, auf Wiesen und auf den Weiden. Sie sind praktisch in ganz Europa heimisch. Eine Zeit lang hat man diese ästhetischen Gewächse mit dem unehrenhaften Titel „Unkraut“ versehen. Heute ist man wohl schon vernünftiger und klüger. Das Wilde Stiefmütterchen wirkt in erster Linie blutreinigend und harntreibend, zudem fiebersenkend und schweißtreibend. Die Blätter dieser sympathischen Pflanze lassen sich beispielsweise zerkleinert in fertig gekochte Suppen geben und die lieblichen Blüten zu Salaten und Desserts, damit ihre Heilwirkung aufgenommen werden kann. Nun aber greift man eher zur getrockneten Form der Blüten und Blätter, um so in der vegetationslosen Zeit der guten Effekte, die von diesen Geschöpfen ausgehen, teilhaftig zu werden. Im Alltag begegnet ja vielen von uns das Phänomen Schmerz, das durchaus seine ergründeten Ursachen hat. Dabei tut eine angestrebte und meist auch erzielte Linderung gut.

Rheuma und Gicht begleiten

Vom getrockneten, blühenden Kraut des Wilden Stiefmütterchens nimmt man am besten eine Menge von 2 Teelöffeln voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. Dann 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen, abseihen und den Tee schluckweise über den Tag verteilt trinken. Auf diese Weise kann man sich bis zu 3 Tassen pro Tag genehmigen. Acker Stiefmütterchen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya