Ohne hohe Transportkosten

20. Oktober 2016

Vitaminzufuhr aus heimischen Hagebutten

Für manche ist es selbstverständlich, im Rahmen ihrer Berufsausübung oder ihrer verantwortungsvollen politischen Tätigkeit recht oft das Flugzeug zu besteigen, um so in kürzester Zeit von A nach B und wiederum retour zu gelangen. Was für den Menschen recht und billig ist, scheint es desgleichen für eine wie auch immer beschaffene Handelsware zu sein. Daher wird sehr viel an Geld und noch mehr an Energie für den Transport zu Lande, zu Wasser und in der Luft verbraucht. Abseits von all dem treffen wir momentan die Hagebutten an. Sie haben ihren Standort mitsamt ihren Trägerstauden in Form von Heckenrosen mehr an Feldwegen und -rainen, wo der landwirtschaftliche Verkehr in eher geringer Geschwindigkeit vorüberzieht. Wie kleine Edelsteine muten die Hagebutten an und animieren uns, sie gleich frisch zu nutzen. Gewiss verlocken zur selben Zeit die Angebote, die uns aus den Regalen der Obstabteilungen der Einkaufsmärkte anlachen. Doch vieles davon hat eine weite Reise hinter sich und sollte nicht das in den Schatten stellen, was eben in unserer Heimat zum Greifen nah ist. Wer also nun die Hagebutten und ihren gesundheitsfördernden Effekt in Anspruch nimmt, der ist in der Lage u. a. Erschöpfungszustände zu lindern, das Blut zu stärken und nach auslaugenden Krankheiten erneut zu Kräften zu kommen. Denn immerhin verbirgt sich in den Hetscherln (= volksübliches Synonym für die Hagebutte) am Wegesrand ein hoher Anteil an Vitamin C, der sie somit den womöglich populäreren Zitrusfrüchten und ähnlichem gleichstellt. Wer übrigens darangeht, die roten Schätze von den stachelbewehrten Zweigen der Heckenrose nach dem ersten Frost zu sammeln, der tut durch seinen damit verbundenen Aufenthalt in Gottes freier Natur seinem Organismus zusätzlich etwas Gutes.

Hagebutten-Sirup selbst gemacht

Die abgepflückten Hagebutten-Früchte werden vorerst von ihren Stängeln und noch anhaftenden Blütenresten gereinigt. Danach aufschneiden und entkernen. Noch weiter in Stücke schneiden, in einem Topf sammeln und mit Wasser bedecken. Kurz aufkochen und dann erkalten lassen. Danach auspressen. Für 1 Liter derart gewonnenen Saft benötigt man 1/2 kg Rohzucker, den man beifügt, um die gesamte Masse bis zum Eindicken zu erwärmen. Zum Schluss in gut verschließbare und zuvor sterilisierte weithalsige Glasgefäße abfüllen. Diesen Sirup bei Vitamin-C-Bedarf einfach öfter löffelweise zu sich nehmen. Hagebuttenzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya