Ein natürlicher Weichspüler

18. September 2016

Eibisch macht die Haut geschmeidig

Stehende Luft empfinden wir meist als unangenehm. Vor allem, wenn dazu noch die Sonne vom Himmel brennt oder eine schwüle Atmosphäre vorherrscht. Nur allzu leicht aktivieren sich dabei die Schweißdrüsen mit den uns allen bekannten Folgen. Ganz anders ist es dann schon, wenn die Luft in sich stets neu beschleunigender Geschwindigkeit daher fährt oder gar in einem Sturm uns um die Ohren braust. Je nach der Tätigkeit, die wir drinnen oder draußen verrichten, sind wir Derartigem ausgesetzt. Und mit uns unsere Haut. Betrachten wir heute den Eibisch (Althaea officinalis), so wissen wir, dass dieses Malvengewächs sehr gut mit dem Sonnenschein, der auf seinen geschützten Standort im Garten fällt, umgehen kann. Gegen seinen Flüssigkeitsverlust, der sich durch die Verdunstung auf den Blattoberflächen vollzieht, holt es sich den nötigen Nachschub aus einer kräftigen Wurzel, die ihrerseits die Wasserreserven an die oberirdischen Pflanzenteile weiterleitet. Diesen Vorteil weist unsere menschlich verfasste Physis ganz und gar nicht auf. So kann es eben leicht passieren, dass unsere Körperoberfläche gerade bei Wind oder bei Luftzug schnell ihre weiche Struktur verliert und daher rau und sogar brüchig werden kann, selbst wenn das mit freiem Auge nicht zu attestieren ist. Wir sollten also daher dem Beispiel der belebten Natur folgen, die uns in mannigfachen Beispielen oft staunenswert vor Augen stellt, dass eine Kooperation oder gar eine Symbiose sehr viele Vorteile mit sich bringt. In der Eibischwurzel ist nicht nur ein hoher Anteil an Pflanzenschleim enthalten, sondern darüber hinaus ebenso ätherisches Öl und Gerbstoff. Dieses Kompositum ist ein richtiges Package, um der Haut eine Wohltat zu erweisen. All jene, die sich berufshalber oder aus einem anderen Grund mit ihrer Arbeitskraft Wind und Wetter aussetzen müssen, dürfen daher ruhig eine Freundschaft mit dem Eibisch anstreben. Er bietet in seiner Wurzel einen Weichspüler an, der in keinem Fall die Umwelt belastet.

Tee aus Eibischwurzel

Dem Austrocknen und somit dem Porös-Werden der Haut kann man zuvorkommen, indem man schon am Morgen zu einem einfachen Hausmittel greift. Dazu nimmt man 1 Esslöffel voll zerkleinerter Eibischwurzel und setzt sie 3 Stunden lang in 1/4 Liter kaltem Wasser an. Danach anwärmen, ohne den Ansatz jedoch zum Kochen zu bringen. Nach dem Abseihen vor allem jene Körperteile damit einreiben, die im Laufe des Tages der Luft ausgesetzt sind. Danach die benetzten Stellen nicht abtrocknen, sondern den Tee an der Luft einziehen lassen. Das macht die Haut weich und geschmeidig und erhält somit ihre Elastizität. Eibisch ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya